Update: Semiramis-Pleite schockt die ERP-Branche

30.10.2006

Michael Kegelmann, Sprecher der Cappa Semiramis Solution Group, in der sich sieben Vertriebspartner zusammengeschlossen haben, fürchtet, dass das Neugeschäft von Semiramis zum Erliegen kommt. "Der Produktname ist verbrannt." Dass beste wäre, wenn ein großer Investor aus der Branche die Lösung übernehmen würde. Kegelmanns Wunschpartner ist die SAP. "Dann hätten die ein mittelstandstaugliches Produkt und könnten Business One einstellen. Und wir als Partner hätten einen finanzstarken Konzern im Rücken." Ob es dazu kommt, hänge natürlich davon ab, wer nun die Rechte an der Software besitzt. Mit eine schnellen Lösung rechnet der Vertriebspartner nicht. "Bis Ende des Jahres tut sich da nichts."

Vertriebspartner Kegelmann bezweifelt ferner, dass nur ein einstelliger Millionenbetrag ausreichen soll, um die erforderliche Expansion zu stemmen. Seiner Meinung nach fehlen etwa 15 Millionen Euro. "Wenn man größere Kunden gewinnen will, muss ein Produkt auch für internationale Projekte gerüstet sein." Zu den Anwendern des ERP-Programms zählt der Autopflegemittelhersteller Sonax aus Neuburg an der Donau. Frank Schubbert, ERP-Projektleiter, war zeigte sich von der Insolvenz überrascht. Der für Sonax zuständige Kundenbetreuer der KTW hatte den IT-Experten auf der Systems informiert. Erfreut ist Schubbert natürlich nicht, sieht die Situation jedoch nicht so dramatisch. Sein Unternehmen wird unbeirrt geplante Vorhaben rund um die Semiramis-Installation realisieren, sagte Schubbert. Sonax nutzt die ERP-Lösung seit Juli dieses Jahres produktiv, und zwar für Ein- und Verkauf, Produktion, Finanzbuchhaltung und zur Anbindung an den externen Logistikdienstleister. (fn)