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Update: BenQ-mobile-Mitarbeiter unter Schock

28.09.2006

Doch die Nachricht der bevorstehenden Pleite war dann für die meisten doch ein Schock. "Wir sind tief betroffen", hieß es beim Betriebsrat. Man habe auf die Zusagen aus Taiwan vertraut, dass an dem Geschäft festgehalten werden solle. Wut und Frust auch bei der Belegschaft vom BenQ-Werk in Kamp-Lintfort: Viele Mitarbeiter erfuhren vom drohenden Insolvenzantrag erst im Radio, als sie auf dem Weg zur Arbeit waren. "Wir sehen uns beim Arbeitsamt", rief eine Beschäftigte am Werkstor. "Insolvenz anzumelden war das Beste, was BenQ machen konnte. Da müssen sie uns keinen Cent zahlen."

Schon Siemens war mit dem Handygeschäft nicht klar gekommen. Der Elektrokonzern hat kein Händchen für das Geschäft mit Endverbraucher-Produkten. Trends wie zum Beispiel Farbdisplays oder Fotohandys wurden oft zu spät erkannt. BenQ wollte dies ändern, setzte aber weitgehend auf das alte Management. "Im Grunde sind die Probleme geblieben", sagt ein Branchenkenner. Die Beweglichkeit und die Schnelligkeit des Herstellers habe weiter zu wünschen übrig gelassen.