Neue Desktop-Optionen

Update auf Windows 7 ist nicht genug

14.10.2009
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Innovationsschub durch Virtualisierung

VDI ist die treibende Kraft hinter dem Bestreben, den monolithischen Desktop aufzubrechen. Die dafür entwickelten Technologien beschränken sich aber keineswegs auf Windows im Rechenzentrum, sondern verändern auch herkömmliche Client-Systeme. Neben den Terminaldiensten, die sich auch dazu eigenen, Anwendungen in virtuelle Desktops einzublenden, gewinnt vor allem die Applikationsvirtualisierung schnell an Bedeutung, weil sie Programme ohne Installation und ohne Veränderung des Betriebssystems bereitstellen kann.

Tools aus dieser Kategorie ziehen eine Schicht zwischen Windows und der Anwendung ein, so dass wesentliche Systemzugriffe der Software abgefangen und von der Virtualisierungssoftware behandelt werden. Dazu zählen beispielsweise Schreibversuche ins Dateisystem, die etwa auch einen Datei-Server umgeleitet werden können. Ähnliches gilt für Zugriffe auf die Registrierdatenbank, bei denen die Laufzeitumgebung die nötigen Werte verwaltet. Wenn die im Container ablaufende Anwendung beendet wird, hinterlässt sie keine Spuren auf dem System. Ein besonderer Vorzug dieses Ansatzes liegt in der Vermeidung von Programmkonflikten, besonders auf dem Terminal-Server.

Microsoft empfiehlt in seinen Optimzed-Desktop-Szenarien den Einsatz von "App-V" auch für Fat-Client-Installationen. Das Tool kann wie jene anderer Hersteller ("VMware ThinApp", "Symantec Altiris SVS", "Citrix XenApp") Anwendungen als Stream an das Endgerät schicken und ermöglicht damit eine neue Art der Softwareverteilung. Im Unterschied zu den Terminaldiensten, die ebenfalls dynamisch Programme in den Desktop einspielen können, erlaubt Applikationsvirtualisierung in der Regel auch ein Offline-Arbeiten.