Neue Desktop-Optionen

Update auf Windows 7 ist nicht genug

14.10.2009
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Microsoft bietet Fat-Client-Alternativen

Trotz dieser Neuerungen in Windows 7 geht der Hersteller immer weniger davon aus, dass der Fat Client den zahlreichen verschiedenen Anforderungen aller möglichen Benutzergruppen alleine genügen kann. Während Microsoft bei früheren Windows-Versionen nur den unzureichend ausgestatteten Terminal-Server als Alternative zum herkömmlichen PC anbieten konnte, verfügt die Firma nun ein ganzes Portfolio von Produkten, die den Anwendern neue Optionen eröffnen.

Die Organisation von Daten in Bibliotheken soll die Produktivität erhöhen. Standardmäßig liegen sie im lokalen Dateisystem.
Die Organisation von Daten in Bibliotheken soll die Produktivität erhöhen. Standardmäßig liegen sie im lokalen Dateisystem.

Im Rahmen der Kampagne Optimzed Desktop definiert Microsoft fünf gängige Nutzungsmuster, für die der Anbieter unterschiedliche Kombinationen seiner Technologien empfiehlt. Während für den Büroarbeitsplatz und das Notebook im Außendienst weiterhin ein vollwertiger Windows-Client vorgesehen ist, setzt Microsoft für aufgabenorientierte Tätigkeiten, das Arbeiten vom Home-Office und für Mitarbeiter von Fremdfirmen auf Server Based Computing. Je nach Konstellation legt der Hersteller Anwender die Terminaldienste oder virtuelle Desktops nahe.

Aufwertung zentralistischer Ansätze

Das gleichzeitig mit dem neuen Client-System fertig gestellte Windows Server 2008 R2 bildet die Basis für Microsofts verstärktes Engagement bei zentralen Desktops. Die in "Remote Desktop Services" (RDS) umbenannten Terminaldienste enthalten neben der bisherigen Multiuser-Technik auch eine einfache Infrastruktur für die Desktop-Virtualisierung (VDI).

Während der Terminal-Server bisher bei den meisten Installationen auf die Erweiterungen von Citrix XenApp (ehemals "Presentation Server") angewiesen war, bringt der Server 2008 R2 eine Reihe von Verbesserungen, die ihn befähigen, in kleineren und mittleren Konfigurationen ohne solche Zusatz-Tools auszukommen. Große Fortschritte macht vor allem das "Remote Desktop Protocol" (RDP) in der Version 7, das die auf dem Server ablaufenden Anwendungen oder Desktops auf das Client-Gerät bringt.

Der Terminal-Server repräsentiert zusammen mit Citrix XenApp ein etabliertes Modell zur zentralen Ausführung von Anwendungen, das in den meisten Fällen den herkömmlichen PC ergänzt. Dort laufen dann lokale und entfernte Applikationen Seite an Seite, grafisch besonders anspruchsvolle Programme eignen sich in der Regel nicht für den Terminal-Server und werden am Endgerät installiert. Wenn ein Update auf Windows 7 mit der Umstellung auf Server 2008 R2 einhergeht, dann dürften viele Unternehmen prüfen, ob die Terminaldienste auch ohne XenApp ausreichen.