Ratgeber - Virtualisierung im Netz (Teil 4)

Unterwegs zur Unternehmens-Cloud

14.02.2011
Von Adrian Schuster

Auf dem Weg zu Enterprise Class Clouds

Mit dem Unified Computing verfolgt Cisco seine eigene Server-Strategie.
Mit dem Unified Computing verfolgt Cisco seine eigene Server-Strategie.
Foto: Cisco

Die Unified-Computing-Architektur ist eine Weichenstellung in Richtung Cloud Computing, denn UCS, so Cisco, setzt den Plattform-of-a-Service-Gedanken schon heute in die Tat um. Dabei ist Cloud Computing für Manager Schmidt kein bloßer Hype, sondern ein Paradigmenwechsel, der die Art und Weise, wie IT-Dienste erbracht, genutzt und abgerechnet werden, tiefgreifend verändert.

Für Unternehmen stehen naturgemäß die wirtschaftlichen Aspekte des Cloud-Modells im Vordergrund. Dazu zählen vor allem höhere Effizienz und Flexibilität der IT sowie nachhaltige Kostenersparnis. Ein Versandhändler etwa könnte Lastspitzen zur Weihnachtszeit abfangen, indem virtuelle Maschinen aus dem eigenen Rechenzentrum einfach in die Cloud eines Providers verschoben werden. Prinzipiell könnte sich jedes Unternehmen mit Saisongeschäft auf diese Weise von der Notwendigkeit befreien, eigene Kapazitäten lediglich für den Fall der Fälle vorzuhalten. Außer vermiedenen Investitionen verursachen kleiner dimensionierte Rechenzentren auch geringere Betriebs- und Energiekosten. Im Gegenzug steigt der Auslastungsgrad des vorhandenen IT-Equipments signifikant.

Security in der Cloud

Die heute verfügbaren Cloud-Angebote wie Amazon Webservices oder die Google Application Engine dürften für die wenigsten Unternehmen eine Lösung sein. IT-Leistungen sind hier zwar preisgünstig zu bekommen, doch gibt es so gut wie keine verlässlichen Service-Levels. Und welcher Security-Verantwortliche würde guten Gewissens geschäftskritische Daten einer anonymen öffentlichen Cloud anvertrauen? Wie soll man Compliance garantieren, wenn noch nicht einmal klar ist, in welchem Rechenzentrum schutzwürdige Informationen gespeichert sind? Manche Kontroverse um das Potenzial von Cloud Computing dürfte mit oft unklaren, wolkigen Begriffsbestimmungen zusammenhängen. Private Clouds werden meist als Unternehmens-Clouds verstanden, in denen die IT-Abteilungen alle internen und externen Ressourcen über eine zentrale Management-Schnittstelle steuern und auch selbst für die IT-Sicherheit verantwortlich sind. Gegenwärtig handelt es sich dabei überwiegend noch um abgesicherte virtualisierte IT-Plattformen von Einzelunternehmen. Das muss nicht so bleiben, auch mehrere Organisationen könnten beteiligt sein - Intranets wären eine passende Analogie hierfür. Künftig werden Cloud-Provider sicher auch Dienste anbieten, die man als virtuelle private Clouds bezeichnen könnte - ähnlich wie VPNs im Internet.