MWC

UMTS-Modem als virtueller PC

20.02.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Externes Modem oder integriert im Notebook?

Als weiteres Unterscheidungsmerkmal stattet Sierra die Modelle für den professionellen Bereich mit einem Antennenanschluss aus. Auch wenn, wie Dressler anmerkt, die Nachfrage nach externen Antennen eher gering ist, machen diese doch oft den feinen Unterschied zwischen stabilem UMTS-Empfang oder lediglich GPRS-Speed aus. Deshalb wollen die Kanadier im Gegensatz zu Option nicht auf dieses Feature verzichten, dem man bei bei den Belgiern lediglich einen Placeboeffekt zuspricht. Auf einer Welle sind die beiden Hersteller dagegen wieder, wenn es um die Frage geht, ob unter Empfangsaspekten eher ein Notebook mit integriertem Mobilfunkmodul oder ein Stick zu bevorzugen sei. Unisono sprechen sie den Notebooks die besseren, sprich stabileren Empfangsqualitäten zu. Option-Manager Poté begründet dies damit, dass etwa der Display-Rahmen eines Notebooks die Möglichkeit biete, mit Antennen-Diversity zu arbeiten, was in den beengten Verhältnissen eines Sticks nicht möglich ist. Dressel zufolge spricht für die integrierte Lösung zudem noch, dass hier die verschiedenen Bussysteme besser aufeinander abgestimmt sind und so Leistungseinbrüche vermieden werden. Gleichzeitig warnt aber Poté vor einer Integrationsfalle: "Ist das Motherboard unglücklich designed, dann kann der Prozessor mit seinen Taktfrequenzen durch aus den mobilen Datenempfang stören." Die Crux für den Anwender ist dabei, dass er nicht an den Datenblättern oder von außen erkennen kann, ob ein Notebook mit guten Empfangseigenschaften aufwartet. Und Unterschiede gibt es nach Aussagen der Modemhersteller sehr wohl, allerdings wollte beide Firmen keinen Produktnamen nennen. Beide Manager empfehlen deshalb Unternehmen, die einen größeren Rollout planen und auf die Empfangsqualität wert legen, die Modelle der engeren Wahl einem Praxistest unter kritischen Bedingungen zu unterziehen. Für Anwender, denen dies zu viel Aufwand ist, hat Sierra-Manager Dressler noch einen Tipp: "Schauen Sie welche Notebooks die Mobilfunker im Programm haben, denn diese nehmen in der Regel nur Modelle, die im eigenen Netz gewisse Mindeststandards in Sachen Empfangsqualität und -stabilität einhalten."