UMTS erfordert Umdenken beim Billing

09.08.2001
Von Sabine Ranft

Vodafone benötigte eine Lösung mit möglichst guter Integration zu anderen Systemen. Außerdem sollte das Produkt vielseitig einsetzbar und eine weltweite Nutzung nicht ausgeschlossen sein. Da das Unternehmen seine Software normalerweise selbst schreibt und keine große Erfahrung mit der Auswahl von Software hat, lief die Entscheidungsfindung auf einer relativ hohen Ebene ab. Die Zeit drängte. So evaluierte Vodafone mehrere Produkte und entschied sich für Infranet.

Seit dieser Entscheidung (und der folgenden Installation) betreibt das Unternehmen zwei Billing-Systeme separat. Eine Migration der GSM-Nutzer auf Infranet könnte in Zukunft ein Thema werden. Aber noch ist keine endgültige Entscheidung darüber gefallen. "Insgesamt sind die angebotenen Produkte vergleichsweise einfach. Schwierigkeiten hat allenfalls die Zusammenführung der Datenströme von Infranet und dem Legacy-System bereitet", erklärt Dunn. Das Modell ist hauptsächlich mengenbezogen. Wenn ein Kunde die vereinbarte Menge überschreitet, werden zusätzliche Gebühren fällig. Bisher bietet Vodafone keine Tarife nach Quality-of-Service-Kriterien. Für die Zukunft ist das jedoch geplant. "Es ist sehr schwer, diese Informationen aus dem Netz zu bekommen", erläutert Dunn die Problematik. Als Services sind derzeit hauptsächlich die Datenübertragung zu firmeneigenen Diensten möglich. Vodafone arbeitet mit diversen Partnern an vertikalen

Projekten wie Aktienhandelsplattformen zusammen.

GPRS - UMTS

GPRS: Abkürzung für General Packet Radio Service, eine Erweiterung des bisherigen Mobilfunksystems GSM. Die GPRS-Technologie unterstützt drahtlose Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 114 Kbit/s. Dank GPRS können Nutzer auch ganztags mit dem Internet verbunden bleiben. Entsprechend bietet sich eine Abrechnung nach übertragener Datenmenge statt nach verbrauchter Online-Zeit an.

UMTS: Abkürzung für Universal Mobile Telecommunications System. Es handelt sich um die europäische Variante des Mobilfunks der dritten Generation, eines Nachfolgesystems von GSM. Bei quasistationärem Betrieb (bis zehn Kilometer pro Stunde) überträgt es bis 2 Mbit/s. Bei einer Geschwindigkeit von maximal 120 Kilometern pro Stunde sind 384 Kbit/s garantiert und bei bis zu 500 Kilometern pro Stunde immerhin noch 144 Kbit/s.