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Facebook und Privatsphäre

Tausche Kontrolle gegen Offenheit

10.12.2009

Facebook geht mit diesem Schritt nicht nur auf die Sorgen der Nutzer ein, sondern profitiert auch selbst. Das Kalkül: Wenn Nutzer so leicht die Zielgruppe einschränken können, sind sie freizügiger und offenbaren ihre Gedanken standardmäßig dem gesamten Netzwerk. Ein Unternehmenssprecher empfahl diese Einstellung - so ticke die Welt heute nun mal.

Das bietet Facebook zwei Vorteile: Je mehr es zu entdecken gibt, desto mehr Zeit verbringen die Mitglieder auf der Plattform - Zeit, die der Betreiber bei der Werbeindustrie vermarkten kann. Zudem bergen die gesammelten Statusmeldungen einen Schatz: In ihrer Masse fassen sie zusammen, was Millionen von Nutzern just in diesem Moment bewegt. Auf derartige Informationen in Echtzeit sind Betreiber von Suchmaschinen scharf - der Kurzmeldungsdienst Twitter hat etwa mit Google und Bing Deals gemacht.

"Je mehr Daten auf Facebook veröffentlicht werden, desto mehr Möglichkeiten entstehen für die eigene Suche und für Suchmaschinen", schreibt das US-Fachblog Techcrunch. Der in Statusmeldungen gegossene Zeitgeist erschließt dem Unternehmen vielleicht neue Einnahmequellen und hilft ihm so in die schwarzen Zahlen. (dpa/ajf)