Tablet PC: Add-ons eröffnen weites Anwendungsfeld

21.11.2002
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

So fordert Microsoft im Gegensatz zu den durch Berührung zu steuernden Bildschirmen (Touchscreens) der Pocket PCs für den Tablet ein elektromagnetisches Digitizer-Display, das über einen aktiven Stift bedient wird. Der Vorteil dabei ist, dass der Stift nicht direkt auf dem Bildschirm aufliegen muss, sondern bereits aus einem Abstand von einem Zentimeter reagiert. Gleichzeitig ersetzt das Werkzeug die übliche Maus oder den Trackball.

Ferner hat der Tablet PC dem Microsoft-Pflichtenheft zufolge auf herkömmliche Schnittstellen wie serielle und parallele Ports zu verzichten. Der Anschluss von Peripheriegeräten erfolgt mittels USB und ergänzend Firewire. Eine weitere wichtige Anforderung war, dass der Bildschirm der digitalen Schreibbretter ein Arbeiten sowohl im Hoch- als auch im Querformat erlaubt.

Angesichts dieser Vorgaben kristallisierten sich zwei Konstruktionskonzepte heraus: Hybridsysteme, die einem Subnotebook mit Tastatur und Touchpad ähneln, sowie reine Tablets (= Slates), an die sich optional eine Tastatur anschließen lässt. Aufgeklappt lassen sich die Hybriden wie ein Notebook nutzen, während sie zugeklappt als reines Tablet fungieren. Vertreter dieses Ansatzes sind hierzulande Acer, Toshiba sowie HP/Compaq. Fujitsu-Siemens, Viewsonic und Paceblade integrieren dagegen keine Tastatur.

Leistungsunterschiede

Sieht man von diesem Unterschied einmal ab, so wird die weite Preisspanne der Geräte von 2400 bis 3800 Euro nicht auf den ersten Blick verständlich. Erst eine Betrachtung des technischen Innenlebens der Tablet PCs erklärt die Differenzen. Vom Mobile Pentium 3 mit 800 Megahertz über den Transmeta-Prozessor Crusoe TMS 5800 mit einem Gigahertz bis hin zum mit 1,33 Gigahertz getakteten Pentium reicht das Leistungsspektrum. Paart ein Hersteller, wie etwa Acer, nun den Pentium 800 mit einem günstigen Grafikchipsatz, der nur über 8 MB RAM verfügt, so ist die Produktion eines günstigen Tablet für 2400 Euro möglich. Bei grafikintensiven, bewegten Anwendungen geht das Gerät jedoch chancenlos in die Knie. Hier erlauben Konkurrenzmodelle wie HP/Compaqs „TC 1000“ mit einer Grafikkarte „Geforce 2 Go 100“ von Nvidia oder Toshibas „Protégé 3500“ ein deutlich flotteres Arbeiten.