Es geht auch ohne Intel x86

Stromsparende Highend-Server

17.03.2012
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.
Geht es um den Stromverbrauch von Servern, scheint sich alles um Intels x86-Architektur zu drehen. Doch es gibt Alternativen.

Schon wegen der schieren Masse im Markt drängen sich x86-Server immer mehr in den Vordergrund. Das gilt auch für die momentan heiß diskutierten Themen Stromverbrauch und Energieeffizienz. Weil darüber schon viel berichtet wurde, geht es in diesem Artikel vor allem um Highend-Server, auch wenn Highend und x86er sich nicht ausschließen: Wie Gartner-Analyst Andrew Butler schon vor längerer Zeit kommentierte, ist beispielsweise der HP ProLiant DL980 mit 80 Kernen, 160 Threads und 3 Terabyte Speicherkapazität „in jeder Hinsicht ein Midrange-Server“.

IDC-Analyst Giorgio Nebuloni verweist darauf, dass die zunehmende Verdichtung auch eine Energieverdichtung und neue Herausforderungen in puncto Klimatisierung und Wärmeabfuhr mit sich bringen.
IDC-Analyst Giorgio Nebuloni verweist darauf, dass die zunehmende Verdichtung auch eine Energieverdichtung und neue Herausforderungen in puncto Klimatisierung und Wärmeabfuhr mit sich bringen.

Ein immer dringlicheres Problem für Server- und RZ-Verantwortliche in Unternehmen wird das der Wärmeabfuhr und Klimatisierung (Mehr zum Thema Kühlung erfahren Sie in unserem Artikel "Wie Pioniere das RZ kühlen"). Viele Serverräume sind gar nicht darauf vorbereitet, dass die zunehmende Leistungsverdichtung durch Blades oder Skinless-Server auch eine deutlich höhere Energiedichte mit sich bringt. Damit die Kosten für die Wärmeabfuhr nicht in den Himmel wachsen, gibt es verschiedene Lösungen. Schließlich kann nicht jedes Unternehmen dem von HP aufgezeichneten Trend folgen, das eigene Rechenzentrum nach Island oder in andere kalte Regionen zu verlegen. Angeboten werden Lösungen wie eine Wasserkühlung, die direkt am Rack-Kabinett ansetzt, damit nicht der ganze Raum abgekühlt werden muss. Hinzu kommen Power-Management-Systeme und Luftkühlung sowie Komponenten, die relativ schadfrei höheren Temperaturen ausgesetzt werden können. So müssen Klimaanlagen nicht ständig auf Hochtouren laufen. Dabei kommen laut IDC-Analyst Giorgio Nebuloni auch Solid State Disks (SSD) ins Spiel, obwohl das Interesse an diesen Speichern meist mehr der Performance gelte.

Fujitsu PRIMERGY CX1000
Fujitsu PRIMERGY CX1000
Foto: Fujitsu

Nach Einschätzung von Fujitsu-Manager Sascha Denz geht der Trend zwar eher dahin, viele schwache durch wenige leistungsfähige Server zu ersetzen, um die Konsolidierung voranzutreiben. Mit der CX- oder Cloud-Extension-Serie halte sein Unternehmen aber auch eine Antwort auf den eingeschränkten Markt parat, den SeaMicro und HP mit den Micro-Servern adressiere. Dabei setze Fujitsu wie beim CX1000-Rack mit 38 Server-Nodes auf ein innovatives Kühlkonzept, das die Abwärme kaminartig nach oben ableite, womit die Systeme auch Rücken an Rücken aufgestellt werden könnten.