Steria lässt Mummert an langer Leine

19.01.2005
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Von Joachim Hackmann

Eine zu große Schnittmenge im Portfolio führt beim Zusammengehen zweier Unternehmen immer zu Streit. Doch ist der Umkehrschluss zulässig, dass die Integration von Unternehmen ohne Überschneidung im Portfolio problemlos ist? Während andere Unternehmen im Zuge einer Fusion ihr Portfolio aussortieren, um ein Profil und einen einheitlichen Marktauftritt zu gewinnen, gilt es für Mummert und Steria, die Angebote kräftig zu mischen. Dabei sind vor allem die Mummert-Berater gefordert. Sie müssen ihr Know-how künftig international präsentieren und Betriebsdienstleistungen national integrieren. Die grundsätzliche Aversion der Beratungshäuser gegenüber Betriebsdienstleistern ist hinlänglich bekannt und belegt und sollte Steria als warnendes Beispiel gelten. Die Gefahr für Mummert-Steria besteht also nicht

im Kompetenzgerangel, sondern darin, dass keine echte Integration stattfindet. Mummert Consulting, heute noch der Gewinner der Allianz, weil Finanzkraft gestärkt, Auftritt internationalisiert und deutsches Management erhalten wurde, wäre dann der Verlierer. Steria würde kaum zögern, die deutsche Tochter an die kurze Leine zu nehmen.