SSA Global fordert ERP-Szene heraus

25.02.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Ungeachtet dessen bestätigte Greenough die bereits vor Monaten gegenüber der COMPUTERWOCHE angekündigte Produkt-Roadmap, wonach binnen der kommenden zwei bis drei Jahre alle Baan-Lösungen in die eigene ERP-Kernsuite "SSA BPCS" beziehungsweise "PRMS" integriert werden und so ein konsolidiertes Produktangebot vor allem für diskrete Fertigungsbetriebe entstehen soll.

Baan-Produkt-Roadmap bleibt bestehen

In einem ersten Schritt ist dabei bereits bis Juli vorgesehen, die Datenbanken der entsprechenden Produkte zu standardisieren. Als nächstes sei geplant, weniger komplexe Module wie etwa Buchhaltung oder Personalwesen zu vereinheitlichen. Auch das ursprünglich von Baan angekündigte Wartungsende der alten ERP-Suite "Baan IV", die noch bei rund 70 Prozent aller Baan-Anwender im Einsatz ist, habe man wieder aufgehoben.

Doch mit dem Kauf von Baan ist der Appetit Greenoughs nach Übernahmen bei weitem nicht gestillt. Ein bis zwei weitere ERP-Anbieter in vertikalen Nischen sollen, wie der SSA-Global-Chef unverblümt ankündigt, in den kommenden Monaten noch hinzukommen. Auch im Bereich Supply-Chain-Management (SCM) und Customer-Relationship-Management (CRM) werde man sich gegebenenfalls nach einer Verstärkung des Produktportfolios umschauen.

Die dazu nötige Akquisitionswährung will sich SSA Global Technologies durch den noch für dieses Jahr geplanten Börsengang beschaffen. Die Bewertung der Investmentbanken sei abgeschlossen, das Board der Company werde in den kommenden Wochen endgültig darüber entscheiden. Nach dem CRM-Spezialisten Salesforce.com und dem Suchmaschinen-Betreiber Google wäre dies die dritte große Neuemission im IT-Sektor, die dieses Jahr über die Bühne gehen könnte.