Bundesinnenministerium warnt

Spionagefälle in der Wirtschaft häufen sich

05.07.2010
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Vorsicht bei Dumping-Preisen von IT-Dienstleistern

Schwerpunkte der Bedrohung liegen den Verfassungsschützern zufolge bei Internet-basierenden Angriffen auf Computersysteme und der mobilen Kommunikation. Neben den immer ausgefeilteren Hacker-Angriffen, bieten beispielsweise kriminelle Dienstleister aus dem osteuropäischen Ausland die Wartung und den Betrieb der Unternehmens-IT zu Dumpingpreisen an, um so ungestörten Zugriff auf sensible Dateninhalte zu bekommen. Aber auch vor der Einschleusung vermeintlicher Diplomanden als Industriespione machen die Täter nicht halt, um sich beispielsweise über die Mitwirkung an Forschungsprojekten vertrauliches Wissen anzueignen.

Die Verfassungsschutzbehörden sehen daher vor allem technologisch innovativen Unternehmen als Zielgruppe von Spionage in der Pflicht. Die schriftliche Festlegung von Verhaltensrichtlinien ist für ein wirksames Compliance-Management der erste wichtige Schritt. Anschließend gilt es, die Inhalte bei allen Mitarbeitern deutlich zu kommunizieren. Derzeit fühlen sich 45 Prozent der Belegschaft in kleineren Unternehmen unzureichend über relevante Compliance Anforderungen gut informiert. In Großunternehmen (ab 5.000 Mitarbeiter) sind es mehr als 40 Prozent. (jha)