SOA erschwert Qualitätssicherung

04.07.2006
Von Edgar Brodde
Verteilte sich die Software-Qualitätssicherung in traditionellen Architekturen auf mehrere Blöcke, konzentriert sie sich in einer Service-orientierten Architektur auf die komplexe Vermittlungsebene, den SOA-Bus.

Antwortzeiten, Funktionalität und Robustheit sind gängige Merkmale, mit denen sich unter anderem die Qualität einer Software beschreiben und über die sich messbare Ziele setzen lassen. Hinzu kommen weitere, vom Anwender geforderte Qualitätsmerkmale, die ebenfalls in einem Testkonzept samt dessen Methoden und Testumgebung berücksichtigt werden müssen.

Hier lesen Sie …

  • wie sich innerhalb einer SOA die Akzente der Software-Qualitätssicherung verschieben;

  • wo die Software-Qualitätssicherung einfacher wird und wo Probleme auftreten;

  • welche Fragen aus Sicht der Qualitätssicherung im SOA-Umfeld offen bleiben.

Die kritischen Bereiche der Qualitätssicherung einer SOA-Umgebung liegen vor allem im SOA-Bus. Hier sind noch einige Aspekte ungeklärt.
Die kritischen Bereiche der Qualitätssicherung einer SOA-Umgebung liegen vor allem im SOA-Bus. Hier sind noch einige Aspekte ungeklärt.

Routinen, die sich auf den ersten Blick auch unter einer Service-orientierten Architektur nicht ändern. Genauer betrachtet zeigt sich aber ein anderes, differenzierteres Bild: Mit SOA entstehen komplexe Systeme, die den Aufwand für Qualitätssicherung steigern und insbesondere die Gesamtsystemanalyse sehr viel aufwändiger gestalten.

Services, wie sie das theoretische Konzept einer SOA vorsieht, sind Lehrbuchkandidaten für die Qualitätssicherung. Das beginnt schon beim Anforderungs-Management: Schnell ist geklärt, was ein Dienst leisten und welche Schnittstellen er haben soll. Auch die Funktionsprüfung ist per Blackbox-Test kein Problem. Das Eingabe- und Ausgabeverhalten ist in der Regel genau spezifiziert, die Testautomation simpel. Aus einer Datenbank etwa werden die benötigten Eingabewerte genutzt und die Ausgabewerte dorthin zurückgeschrieben, um sie dann automatisch auszuwerten. Bei großen Anwendungen hingegen kann die Testautomation vergleichsweise mit viel höherem Aufwand verbunden sein.