Pragmatisches Management-Konzept

So senken Sie das Projektrisiko

07.05.2012
Von Björn Stohs
Projekt-Risiko-Management wird in Unternehmen oft vernachlässigt. Lesen Sie hier, wie Gefahren konzeptionell zu identifizieren und vermeiden sind.
Foto: Pixelio

Risiko-Management ist in vielen Betrieben kein Fremdwort. Allerdings wird in der Regel das Augenmerk nur auf Produkt-, Finanzierungs- oder Produktionsrisiken gerichtet, während es am Risiko-Management innerhalb von Projekten häufig mangelt. Dies ist umso erstaunlicher, als die Risikoplanung schon lange eine anerkannte Methode des Projekt-Managements darstellt. Darüber hinaus bietet das Gefahren-Management eine Absicherung für jeden Projektleiter und kann Geld sparen, indem es zum Beispiel hilft, Vertragsstrafen oder Nachbesserungen zu vermeiden.

Eventuell liegt die stiefmütterliche Behandlung dieser Disziplin auch daran, dass die gängige Literatur häufig sehr akademische, abschreckend komplizierte Ansätze entfaltet. Nachfolgend wird daher eine pragmatische Alternative skizziert, die Elemente aus der Standardliteratur zum Projekt-Management zu einem einfach zu handhabenden Ansatz zusammenfasst.

Konzept für Projektrisiko-Management

Einfacher Risiko-Management-Steuerkreis

Ein einfacher Risiko-Management-Steuerkreis ist eine der Grundlagen für ein gelebtes Projektrisiko-Management. Der Steuerkreis besteht lediglich aus drei Elementen, die regelmäßig in der angegebenen Reihenfolge durchlaufen werden:

  1. Identifikation und Bewertung von Risiken.

  2. Definition von Maßnahmen zum Umgang mit den identifizierten Risiken.

  3. Management der identifizierten Risiken.

Beim regelmäßigen Durchlaufen muss die zuvor gewählte Einordnung in den Kriterienkatalog überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Daraus folgt dann unter Umständen auch, dass die zuvor gewählten Maßnahmen modifiziert werden müssen.

Einfache Identifikation von Risiken

Risiken können bereits durch folgende einfache Fragestellung identifiziert werden:

Welches Ereignis/welche Tatsache/welcher Sachstand könnte im Projekt eintreten?

Ferner sollte sich jedes Unternehmen zur einfachen Risikoidentifikation an bereits existierenden Checklisten orientieren, die mitunter auch von Branchenverbänden zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich können eigene Checklisten für Projektrisiken im Laufe der Zeit entwickelt werden, die im Zuge des genannten Risiko-Management-Steuerkreises routinemäßig abgearbeitet werden können. Allerdings bergen Checklisten selbst ein Risiko in sich: Wer sie benutzt, darf nicht vergessen, jedes Projekt, da es in sich einzigartig ist, individuell auf mögliche Gefahren zu prüfen.

Auch die Unterscheidung von Risiken in folgende Arten könnte ihre Identifikation erleichtern:

  • kaufmännische Risiken

  • technische Risiken

  • Terminrisiken

  • Ressourcenrisiken