Vor allem SSDs mit SLC-NAND-Technik eignen sich für besonders leistungshungrige Anwendungen etwa in Server-Systemen. Hinter dem Kürzel SLC verbirgt sich die Single Level Cell: Eine Flash-Zelle speichert dabei jeweils nur ein Bit. Letzteres definiert sich durch einen festgelegten Spannungslevel. Bei der SSD-Variante Multi Level Cell (MLC) hingegen werden in einer Zelle zwei oder vier Bitzustände hinterlegt. Allerdings erfordert das Auslesen verschiedene Vergleichsspannungen. Damit sinkt die Leistung tendenziell wieder. Andererseits ermöglichen MLC-SSDs höhere Kapazitäten und kosten weniger.
Flash-Speicher mit SLC-Nand-Technik halten dafür länger. IT-Profis verwenden deshalb gerne SLC-basierende SSDs. Intel etwa garantiert für seine SLC-Variante X25-E wahlfreie Schreibvorgänge bis zu einem Petabyte. Damit könnte der Flash-Speicher theoretisch innerhalb von fünf Jahren täglich fast 548 GByte schreiben, bevor die SLC-Zellen keine elektrischen Ladungszustände mehr speichern kann. Für die MLC-Produkte X25-M verspricht Intel bei einer Nutzungsdauer von fünf Jahren nur etwa 20 GByte wahlfreie tägliche Schreibvorgänge.
Dennoch garantieren SLC-NANDs noch keine herausragende Leistung des SSDs. Ausschlaggebend dafür sind die für die Laufwerke eingesetzten Controller sowie der damit verbundene Cache. Denn die sequenziellen Lese- und Schreibraten alleine sagen über die Performance der SSD im Praxisbetrieb relativ wenig aus. Im Test der CW-Schwesterpublikation TecChannel überzeugten insbesondere Solid State Disks mit den Controllern Indilinx Barefoot IDX und Intel PC29AS21AA0. Die Controller ermöglichen hohe Bandbreiten und steuern einen Cache mit Größen von 16 bis 64 MByte an. Eine Sonderstellung nimmt der neue SandForce-Controller SF-1500 ein. Er nutzt spezielle Algorithmen und verzichtet auf einen externen Cache. Stattdessen kommt ein kleiner integrierten Puffer zum Einsatz.
Im Folgenden präsentieren wir fünf SSD-Laufwerke mit 32 bis 120 GByte, die in den Tests insgesamt die höchste Leistung zeigten. Die Produkte kosten jeweils um die 400 Euro.
- Kingston SSDNow E Series
Die 32 GByte Kapazität der Kingston SSDNow E Series wird über 20 SLC-NANDs aus Intel-Produktion realisiert. - Intel X25-E Extreme
Die SSD setzt auf einen eigenen 10-Channel-Controller, der die SLC-NANDs ansteuert. Als Cache dient ein 16-MByte-SDRAM-Baustein von Samsung. - OCZ Agility EX
Die Solid State Disk mit SLC-NANDs bietet eine Kapazität von 60 GByte. Als Controller kommt ein Indilinx Barefoot IDX zum Einsatz. Der Cache ist 64 MByte groß. - OCZ Vertex 2 Pro
Die Ansteuerung der MLC-NANDs übernimmt der SandForce-Controller SF-1500. Der SF-1500 besitzt einen internen "einige MByte" großen Puffer. Auf einen externen Cache-Baustein wird verzichtet. - OCZ Vertex Turbo
Die Turbo-SSD gibt es wahlweise mit 30, 60, 120 und 250 GByte Kapazität. Der SATA-II-Controller Indilinx Barefoot arbeitet mit einer höherer Taktfrequenz als in der normalen Vertex. Für mehr Speed sorgt bei der Vertex Turbo in Kombination mit dem Controller auch der mit 180 statt 166 MHz arbeitende 64-MByte-Cache-Baustein Elpida EDS51321DBH-5ATS-F.