Profi-Tricks

So finden Sie am PC blitzschnell jede Datei

04.02.2023
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Schwerpunkte? Keine - er interessiert sich vielmehr für (fast) alles, was mit IT, PC, Smartphone und Elektronik zu tun hat. Dabei geht es aber meist nicht um die Technik nur um der Technik willen, vielmehr stehen Nutzen und sinnvolle Anwendung im Vordergrund.

Taskleiste und Windows-Explorer: Wo startet welche Suche?

Neben der Suchzeile rechts oben im Explorer-Fenster bieten Windows 10 und 11 ein Suchfeld in der Taskleiste. Das erreichen Sie entweder mit der Maus oder durch Drücken der Windows-Taste auf der Tastatur. Wodurch unterscheiden sich die beiden Suchmöglichkeiten nun? Ist eine besser als die andere, wie sucht man gegebenenfalls gezielt nur nach Datei- und Ordnernamen, und wie ruft man die indexbasierte Desktopsuche auf?

Die Suche über die Taskleiste respektive das Startmenü durchforstet - soweit indiziert - stets die gesamte Festplatte, die installierten Apps und Programme, das Internet, alle E-Mails und die Systemeinstellungen. Die Funktion beschränkt sich also nicht auf die klassische Dateisuche, sie ist vielmehr auch Schnellstarter und eine Art "Bedienhilfe". Trotz der Filter beispielsweise für Dokumente oder Fotos ist dieses Kombitool nicht der Weisheit letzter Schluss. Microsoft hat hier deshalb immer wieder Änderungen vorgenommen, so auch zuletzt bei den großen Funktionsupdates im Herbst in den Versionen 22H2. Wie Sie hier die oftmals lästige automatische Internetsuche deaktivieren, lesen Sie am Schluss dieses Ratgebers.

Blick auf die Suchoption von Taskleiste und Startmenü in Windows 10: Die Funktion soll klassische Datei- und Internetsuche, App-Starter und Bedienhilfe für Windows vereinen.
Blick auf die Suchoption von Taskleiste und Startmenü in Windows 10: Die Funktion soll klassische Datei- und Internetsuche, App-Starter und Bedienhilfe für Windows vereinen.

Die Suche über den Windows-Explorer dagegen beschränkt sich prinzipiell auf Datenträger, also auf die eingebauten sowie NAS- und USB-Festplatten. Angezeigt werden zudem nur die Dateien, die im jeweils geöffneten Ordner und gegebenenfalls in Unterordnern gespeichert sind.

Ob Windows dabei die Namens- oder die Indexsuche startet, hängt vom jeweils geöffneten Verzeichnis ab. Wurde das zuvor in die Indizierung aufgenommen, findet Windows darin auch die Dateiinhalte. Von allen anderen Ordnern sehen Sie nur die Treffer, bei denen der Suchbegriff mindestens in Teilen mit den Dateinamen übereinstimmt.

Perfekte Resultate: Filter für die Dateisuche ohne Index

Der Windows-Explorer bietet Filter, mit denen sich die Dateisuche eingrenzen lässt: darunter auch nach Art und Größe der Dateien. Das Bild zeigt den Explorer von Windows 11.
Der Windows-Explorer bietet Filter, mit denen sich die Dateisuche eingrenzen lässt: darunter auch nach Art und Größe der Dateien. Das Bild zeigt den Explorer von Windows 11.

Um in zehntausenden Dateien auf dem Rechner das Gesuchte zu finden, lassen Sie sich von den Möglichkeiten des Windows-Explorers unterstützen. Sobald Sie einen Begriff in das mit "Datei- und Desktop-Suche durchführen" unterlegte Feld eintippen und die Enter- Taste drücken, blendet der Dateimanager darüber das Drop-down-Menü "Suchoptionen" ein (Windows 11) oder wechselt in das Register "Suchen" (Windows 10). Beide Explorer-Versionen stellen die Suchverfeinerung zwar ganz unterschiedlich dar, bieten aber prinzipiell das Gleiche.

Hilfreich sind dabei insbesondere die vordefinierten Filter nach Änderungsdatum sowie Art und Größe der Datei; Sie müssen sich also nicht mit Suchparametern, Platzhaltern und Operatoren beschäftigen. Zur Kontrolle aber sehen Sie einmal genau hin: Beschränken Sie die Treffer per Filterfunktion auf Bilder, erscheint im Suchfeld hinter dem Stichwort der Zusatz "art:picture". Auch lassen sich mehrere Filter kombinieren oder die Parameter und Operatoren aus früheren DOS-Zeiten verwenden. Dazu zwei Beispiele: So beschränkt sich das Ergebnis bei "Stichwort.doc(x)" auf Word-Dokumente und mit "größe:>2mb<5mb" auf Dateien, die zwischen zwei und fünf MByte Speicherplatz beanspruchen. Wichtig im Drop-down-Menü ist ferner die Option "Dateiinhalte", mit der Sie diese Suchoption im Einzelfall auch bei nicht indizierten Verzeichnissen einschalten.

Suchprogramme als bessere Alternativen zur Windows-Suche?

Eindeutig: nein! Und zwar deshalb, weil jedes Tool seine Eigenarten hat. Wir beschreiben deshalb kurz die ausgewählte Alternativen. Everything und Ultra Search Free arbeiten außergewöhnlich schnell und listen passende Dateitreffer schon während der Eingabe des Suchgebegriffs auf. Dazu greifen sie auf den zuvor bereits gebildeten Master File Table (MFT) zu. Eine Indizierung für Dateiinhalte bieten beide Tools im Gegensatz zu Windows und DocFetcher jedoch nicht. Die Stärke von Search My Files liegt auf der vergleichenden Suche, beispielsweise nach Duplikaten und Dateiattributen, etwa versteckt, schreibgeschützt, komprimiert oder verschlüsselt. Fluent Search findet nicht nur Dateien, sondern durchsucht auch geöffnete Anwendungen, Browser-Tabs, Bookmarks und mehr.

Websuche im Windows-Suchfeld abschalten

Wenn Sie die Internettreffer bei der Suche über die Taskleiste stört, können Sie sie über eine Änderung im Registrierungseditor deaktivieren.
Wenn Sie die Internettreffer bei der Suche über die Taskleiste stört, können Sie sie über eine Änderung im Registrierungseditor deaktivieren.

Für die Internetsuche öffnen Sie besser den Browser und nutzen die Suchmaschine Ihrer Wahl statt die „Suchfunktion für alles“ in der Windows-Taskleiste. Schalten Sie deshalb die kombinierte Internetrecherche mit der Microsoft-Suche Bing ab.

So geht’s: Öffnen Sie in Windows 10 oder 11 mit dem Befehl regedit den Registrierungseditor und navigieren zum Eintrag „HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows“. Sofern dort links der Schlüssel „Explorer“ nicht vorhanden ist, erstellen Sie ihn über die rechte Maustaste („Neu –› Schlüssel“) und tippen als Bezeichnung „Explorer“ ein. Nun wechseln Sie in die rechte Fensterhälfte und erstellen dort im freien Bereich wieder per Rechtsklick einen neuen DWORD-Wert („Neu –› DWORD-Wert (32-Bit)“. Diesen nennen Sie „DisableSearchBoxSuggestions“. Drücken Sie die Enter-Taste, ändern den Wert auf „1“ und bestätigen nochmals mit Enter. Nach dem Ab- und Wiederanmelden am PC ist die Websuche deaktiviert.

(PC-Welt)