Smac: Starthilfe für das mobile Business

12.02.2002

CW: Bei dem Erfolg von mobilen Applikationen haben ja die Mobilfunkunternehmen auch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Sehen Sie von dieser Ecke Probleme?

Ulmer: Die Rolle der Mobilfunkbetreiber ist ein ernstzunehmendes Thema. Gefordert sind die Betreiber bei einer verständlichen Bepreisung, also entweder erhalte ich Premium-Dienste für x Euro im Monatsabo, oder ich zahle pro Spiel, aber ich kann nicht sagen: 2,5 Kilobyte kosten z.B. 0,37 Cent. Das ist für den Kunden nicht nachvollziehbar.

Eine weitere Frage ist: Wieweit steigen die Operator in das Business der mobilen Applikationen dauerhaft selber ein? Wollen sie eine Umsatzbeteiligung oder wollen sie nur ihre eigenen Dienste anbieten. Ich glaube, hier sind auch noch einige strategische Entscheidungen zu treffen. Momentan sind die bekannten Modelle noch weit von dem entfernt, was diesen Sektor schnell nach vorne bringen könnte. Ist dies der Fall, können aber die Startups nicht leben, dann gründen sie nicht und der Markt wird nicht entsprechend belebt.

NTT Docomo behält zehn Prozent der Einnahmen aus den Applikationen - hierzulande werden dagegen im Moment Modelle diskutiert, die weit davon entfernt liegen. Ich mache mir große Sorgen, ob diese Strategie funktioniert. Es gab sicher auch andere Gründe, warum I-Mode erfolgreich ist, aber diese Komponente lässt sich in keinem Fall wegdiskutieren.

Sag mir wo die Gründer sind

Derzeit führt Smac mit Scaraboo (Computerwoche online berichtete), dem schwedischen Unternehmen The Phone Pages sowie dem Spinoff Siemens Mobile Travel Solutions nur drei Startups in seinem Portfolio. Der Deal mit einem vierten Unternehmen ist in Vorbereitung. Laut Smac-CEO Dietrich Ulmer ist damit das Ziel, den mobilen Markt zu stimulieren, bei weitem noch nicht erreicht. Zwar sei das Verhältnis zwischen eingereichten Businessplänen und abgeschlossenen Deals mit etwa 100:1 relativ gesund. Für die ursprünglich angepeilte Menge von 20 bis 30 Startups reichen bislang etwa 350  Bewerbungen jedoch nicht aus, erklärt der Smac-CEO. Etwa 200 davon stammen aus Deutschland (der Großteil aus Bayern), zirka 100 aus