Rudin betonte aber, dass sich in der Praxis der finanzielle Aufwand bisher in Grenzen hält. Er begründete dies damit, dass das Angebot sich einfach anpassen und über das Web nutzen lasse, ohne dass Vorabinvestitionen oder zusätzliche IT-Ressourcen nötig seien. Zudem könnten Kunden den Dienst jederzeit wieder kündigen oder Funktionen ohne Aufpreis zu- oder abschalten, während frühere ASP-Angebote "letztlich darauf hinausliefen, dass jemand für die Auftraggeber die Lizenz kaufte, ihre Software individuell anpasste und vertraglich längere Nutzungszeiten verlangte". Dagegen könnten mittelständische Firmen jetzt unverzüglich ihre diversen Kundendaten auf einer Plattform konsolidieren und innerhalb von fünf Tagen das System einrichten. Allerdings seien Zeiten von drei bis vier Wochen laut Rudin praxisnaher, da man meist den einzelnen Anwendern zunächst ein tieferes Verständnis für CRM vermitteln müsse.
Hoffnung auf großen Zuspruch
Eine Kannibalisierung des eigenen Geschäfts befürchtet Siebel nicht. Vielmehr sei die bisherige CRM-Suite "Siebel Enterprise" für Unternehmen gedacht, die individuelle Anforderungen haben und zudem vertikale Funktionen verlangten. Gleiches gelte laut Rudin auch für die bisherige "Midmarket Edition", die weitervertrieben wird. CRM on Demand sei nötig geworden, da der Markt solche Lösungen verlange und laut IDC in den nächsten zwei bis drei Jahren ein Volumen von drei Milliarden Dollar erreichen könnte. So wirbt Siebels größter und bisher einziger Konkurrent Salesforce.com nach nur vier Jahren bereits mit 9000 Kunden und über 100 000 Anwendern und plant mittlerweile den Börsengang. Rudin erwartet, dass Siebel mit der Zeit Millionen von Anwendern gewinnen wird und sich das neue Geschäftsmodell zu einer "wesentlichen Einnahmequelle" des Unternehmens entwickelt.