Siebel nimmt Anlauf im Hosting-Markt

04.03.2004
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Der Basispreis des Angebots beträgt derzeit 70 Dollar pro registrierten Benutzer und Monat und soll laut Rudin in Europa etwa genauso hoch sein. Darin eingeschlossen sind ein Online-Training und ein "Standard"-Support, der telefonische Unterstützung während der Arbeitszeiten und eine Reaktionszeit von 24 Stunden verspricht. Die Gesamtkosten sind indes höher. "Hoster haben den Kunden oft getäuscht, indem sie nur von den Lizenzkosten sprachen", sagte Rudin. Unternehmen müssen aber gegebenenfalls Dienstleistungen für die Anpassung und Konfiguration der CRM-Software einkalkulieren. Siebel und IBM bieten hier Angebote die je nach Dauer und Art der Unterstützung (Vor Ort oder per Telefon) zwischen einmalig 3000 und 10000 Dollar kosten.

Zweiter Frühling für ASP?

Laut Analysen der Beratungsgesellschaft Pierre Audoin Consultants (PAC) ist eine zweite Welle bei der Vermietung von Software per Application-Service-Providing (ASP) oder vergleichbaren Modellen ins Rollen gekommen und könnte auch dem deutschen Outsourcing-Markt zu Wachstum verhelfen. Grund für den Optimismus sehen die Berater darin, dass Anwender und Anbieter einige Lehren aus der Vergangenheit gezogen haben: 
- Das One-to-many-Vertriebsmodell ist nur beschränkt einsetzbar.
- Es waren zu viele Anbieter an der ASP-Wertschöpfungskette beteiligt, was die Kosten in die Höhe trieb. ASP sollte deshalb aus einer Hand stammen.
- Das ASP-Modell kam zu früh, das Angebot war zu kleinteilig und technisch nicht ausgereift.
- Die kurzfristigen Erwartungen der Anbieter und Investoren waren zu hoch.
- Mietsoftware sollte technisch integriert sein.
Laut PAC beruht der künftige Erfolg von ASP oder Ähnlichem darin, dass die Software sich über Standards wie XML einbinden lässt und Anbieter horizontale Module etwa für CRM oder ERP mit vertikalen Branchenlösungen koppeln können. Stimmt zudem der Preis und ist für Sicherheit gesorgt, könnte sich insbesondere für den Mittelstand ein Mehrwert ergeben. Möglich ist, dass dabei der Begriff ASP verschwindet, da ASP-Komponenten vermehrt mit traditionellem Outsourcing oder Shared-Services (Outsourcing on Demand) kombiniert werden.

Ebenso fallen für einen "Gold"-Support, der unter anderem eine 24-Stunden-Hotline und Reaktionszeiten von vier Stunden umfasst, zusätzliche Gebühren von 180 Dollar pro Benutzer und Jahr an. Wollen Kunden bestimmte Service-Levels garantiert haben, sind weitere, individuelle Zuzahlungen fällig. Ist zudem nicht nur der Web-Zugriff, sondern eine Integration der CRM-Software mit internen Geschäftsprozessen gewünscht, kommen weitere Arbeiten und Ausgaben auf den Kunden zu. Siebel bietet bisher nur Basistechnik für den Datentransport, will aber in Kürze ein Web-Services-Toolkit vorstellen, mit dem Kunden eigene XML-Schnittstellen definieren können. Zudem möchte der Hersteller eine spezielle Version seiner Integrationstechnik "Universal Application Network" mit der gehosteten Software kombinieren und so Kunden, gegen einen Aufpreis, eine sichere und leistungsfähige Architektur für die Anwendungsintegration bereitstellen.

Keine Vertragsbindung mehr