Service-Orientierung auch ohne XML

13.10.2005
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Zunächst wurden die klassischen Bankapplikationen wie Buchung, Kredit oder Wertpa- piere in 19 Domänen unterteilt. Sie umfassen jeweils die Applikationen und die zugehörigen Daten.

Besondere Sorgfalt verwandten die Architekturexperten der Bank auf die Definition der Schnittstellen, denn sie leben länger als die Anwendungen selbst. Dabei galt es zu berücksichtigen, dass die existierenden Systeme teilweise ganz anders geschnitten waren, als es den Vorstellungen der IT-Architekten - und den Vorgaben etwaiger Standardschnittstellen - entsprach. "Der logische Teil ist der schwierigere", lautete Hagens Fazit. Die technische Integration sei weit unproblematischer - aber leider nicht ausreichend.

Die gekapselten Domänen kommunizieren untereinander über "Managed Interfaces"; Hagen umschreibt sie als "Verträge" zwischen den fachlichen Domänen. Sie sehen beispielsweise vor, dass die Internet-Banking-Anwendung Kontodaten vom Buchungssystem anfordert.

Geschwätzige Markup Language

Als Transportmedium für die Service-Calls fungiert der "CS Information Bus", der im Prinzip aus einer Corba-Middleware mit darunter liegendem Internet Protocol (IP) besteht. Die Anwender greifen mit einem Java-basierenden Web-Frontend auf die Services zu.

Wie Hagen versichert, läuft bereits ein Viertel der gesamten Transaktionslast über Service-Calls. Das sind fünf Millionen Calls pro Tag. Wegen dieser Last seien Web-Services für die CS keine Alternative: "Die Performance reicht noch nicht aus." Das liege vor allem an der "geschwätzigen" Beschreibungssprache XML, mit der die Web-Services-Implementierungen arbeiten. XML-Nachrichten seien um den Faktor zehn größer als die durchsatzoptimierten Corba-Nachrichten.

Gemeinsamkeiten im Ansatz