Was leisten Messenger?

Schneller als E-Mail

30.01.2006
Von Robert Steindl

Zur Kontaktaufnahme klicken Sie auf den gewünschten Kontakt und können dann entweder den Text direkt eintippen, per Button Google Mail aufrufen und eine E-Mail schicken oder einen Anruf starten - Mikrofon und Lautsprecher natürlich vorausgesetzt. Die Sprachqualität hängt von der Qualität der Internetleitung ab, ist aber im Normalfall gut. Ist der Kontakt offline, bleibt nur die Mail-Option verfügbar.

Der Status des Kontakts ist, wie bei allen Messenger-Programmen, bereits vor dem Anklicken sichtbar. Standardmäßig gibt es nur drei Varianten, nämlich "verfügbar", "beschäftigt" und "offline". Es lassen sich aber beliebige eigene Statusmeldungen eintragen, wahlweise mit oder ohne Anrufsperre. Damit bietet Google Talk derzeit das Minimum, was heute von einem Messenger erwartet wird, und lohnt es den Nutzer mit einer höchst einfach zu bedienenden Oberfläche.

Windows Messenger

Der Windows-eigene Messenger steht am anderen Ende der Komplexitätsskala. Über die Standardfunktionen hinaus bietet es Videotelefonie und Konferenzschaltungen., ein gemeinsam nutzbares Whiteboard sowie die Möglichkeit, Dateien zu übertragen oder eine Anwendung oder gar den ganzen Rechner fernzusteuern. Kein Wunder, zählt zu den Vorfahren des Messengers doch unter anderem das altbekannte Netmeeting, was etwa beim Start des Whiteboards noch deutlich wird.

Die Nutzung des Windows Messenger ist eng verknüpft mit Microsofts Passport-Dienst. Ohne Registrierung bei diesem Dienst lässt sich das Programm nicht nutzen. Windows XP koppelt auf Wunsch das Passport-Konto auch an die Benutzeranmeldung, was die Anmeldung erleichtert - allerdings geht auch ein Stück Kontrolle verloren, wann Windows diese Daten an anfragende Websites verschickt. Immerhin ist man nicht auch noch gezwungen, sich ein Hotmail-Konto zuzulegen, sondern kann die eigene E-Mail benutzen.

Der Client ist auf den ersten Blick ebenfalls recht übersichtlich, doch das liegt daran, dass weniger genutzte Funktionen erst über das Menü oder einen "Weiter"-Button sichtbar werden. Die meistgenutzten Funktionen sind aber schnell erreichbar. Die Verwaltung der Kontakte ist dank der Möglichkeit, Gruppen zu bilden, komfortabler als bei Google Talk.