Eine Frage der Anerkennung

Schlechte Chefs machen Mitarbeiter krank

31.07.2011

Anerkennung + Unterstützung = Gesunde Mitarbeiter

CW: Ist das Thema Gesundheit schon in der Chefetage angekommen?

Walter Kromm: "Mitarbeiter werden mit immer höheren Anforderungen konfrontiert, gleichzeitig werden ihnen Ressourcen vorenthalten, die den gesundheitsgefährdenden Effekt abpuffern könnten."
Walter Kromm: "Mitarbeiter werden mit immer höheren Anforderungen konfrontiert, gleichzeitig werden ihnen Ressourcen vorenthalten, die den gesundheitsgefährdenden Effekt abpuffern könnten."
Foto: Walter Kromm

Kromm: Obwohl unsere Forschungsergebnisse einen Zusammenhang von Führungsstil, Mitarbeitergesundheit und Unternehmensergebnis ausweisen, dringt die Thematik nur sehr verhalten in die Führungsetagen vor. Einerseits werden Mitarbeitern mit immer höheren Anforderungen konfrontiert, ihnen andererseits aber Ressourcen vorenthalten, die den gesundheitsgefährdenden Effekt der hohen Anforderungen abpuffern könnten.

CW: Welche Ressourcen meinen Sie?

Kromm: Die gesundheitsförderlichsten Ressourcen sind Anerkennung, Wertschätzung, das Gefühl, dazu zu gehören, sich der Unterstützung des Vorgesetzten sicher zu sein und Freiräume bei der Bewältigung seiner Aufgaben zu haben. Diese Ressourcen erhalten die Gesundheit. Sie fördern nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Leistungswilligkeit und den Grad der Identifikation mit dem Unternehmen - sie sind sozusagen eine Impfung gegen die vermeintlich krankmachende hohe Arbeitsbelastung.