Ziel: Ganzheitliche Geschäftstransformationen

SAP übernimmt LeanIX

07.09.2023
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
SAP hat angekündigt, im vierten Quartal 2023 LeanIX zu übernehmen, einen führenden Anbieter im Markt für Enterprise Architecture Management (EAM).
Mit den Zukäufen Signavio und jetzt LeanIX will SAP-Chef Christian Klein Kunden in der KI-gestützten Transformation ihrer Geschäfte unterstützen.
Mit den Zukäufen Signavio und jetzt LeanIX will SAP-Chef Christian Klein Kunden in der KI-gestützten Transformation ihrer Geschäfte unterstützen.
Foto: SAP SE

Mit dem Kauf von LeanIX will SAP sein Portfolio für die Geschäftstransformation erweitern, heißt es in einer Mitteilung. Viele CIOs nutzten die EAM-Angebote für ihre digitale Transformation - vor allem im Zusammenhang mit RISE with SAP. Durch den Zukauf sollen SAP-Anwender demnach in die Lage versetzt werden, ihre Geschäftsprozesse mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) zu optimieren. LeanIX ist ein nicht-börsennotiertes Unternehmen, das seit zehn Jahren mit SAP und dessen ebenfalls zugekaufter Tochter Signavio zusammenarbeitet, einem Anbieter von Process-Mining-Tools.

Die Transaktion soll im vierten Quartal 2023 stattfinden, abhängig von den üblichen rechtlichen Prüfungen und behördlichen Genehmigungen. Der Kaufpreis wurde nicht bekannt gegeben.

SAP-Kunden sollen ihre Geschäfte schneller anpassen können

Mit dem Zukauf investieren die Walldorfer in ihr Lösungsangebot rund um die digitale Transformation. Kunden sollen damit in die Lage versetzt werden, Veränderungen in ihren Geschäftsumfeldern einfacher zu bewältigen und ihre Prozesse dauerhaft zu verbessern. Insofern soll LeanIX die Signavio-Lösungen ergänzen und Kunden einen vollständigen Überblick über ihre IT-Landschaften ermöglichen. Zudem soll das kombinierte Angebot eine Grundlage für die KI-gesteuerte Prozessoptimierung bieten.

LeanIX versorgt derzeit 1.000 Kunden weltweit mit seinem SaaS-Angebot. Die Anwender können mit der Software ihre IT-Anwendungslandschaft visualisieren, veraltete Anwendungen identifizieren, ihren Zielzustand definieren und neue IT-Architektur-Roadmaps planen. LeanIX hat erst kürzlich einen KI-Assistenten auf den Markt gebracht, der Unternehmen dabei unterstützen soll, die Potenziale generativer KI für das Management von IT-Landschaften zu heben. Man möchte den Automatisierungsgrad beim Steuern von IT-Landschaften erhöhen und intelligente Empfehlungen für deren Transformation ermöglichen.

SAP-Chef Klein setzt auf Generative AI

Christian Klein, CEO von SAP, sagt in einer Mitteilung, man wolle gemeinsam mit LeanIX Kunden eine ganzheitliche Unterstützung in ihren Geschäftstransformationen bieten. "Wir werden generative KI integrieren, um selbstoptimierende Anwendungen und Prozesse anzubieten, die Unternehmen dabei helfen, wichtige Ziele wie die Maximierung ihres Cashflows bei gleichzeitiger Minimierung ihres ökologischen Fußabdrucks zu erreichen."

Kunden erhalten laut SAP nicht nur einen besseren Überblick über ihre Geschäftsprozesse und Anwendungen, sie sollen auch Prozessabhängigkeiten besser erkennen Transformationsschritte simulieren können. Die Vision ist eine "Kultur kontinuierlicher Anpassungsfähigkeit und Verbesserung". LeanIX soll aber auch weiterhin für IT-Landschaften zur Verfügung stehen, die nicht mit SAP verbunden sind.

Unerwartetes Exit: LeanIX-Mitgründer André Christ verkauft an SAP.
Unerwartetes Exit: LeanIX-Mitgründer André Christ verkauft an SAP.
Foto: Foto Vogt

André Christ, Mitgründer und CEO von LeanIX, erklärte: "Mit einer integrierten, umfassenden Übersicht über IT-Anwendungen und Geschäftsprozesse beschleunigen wir die Modernisierung, reduzieren Transformationsrisiken für unsere Kunden und sichern ihre Fähigkeit, sich an technologische Veränderungen wie Cloud und KI anzupassen." (hv)