Praxistest Blackberry Torch 9800

RIM geht ein Licht auf

05.11.2010
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Die Hardware

Geht es um die Hardwareausstattung, ist der Business-Slider im Vergleich zur Konkurrenz allerdings nur Mittelmaß. So sind die videofähige 5 Megapixel-Kamera mit Blitz und die verbauten 512 Megabyte RAM und 4 GB Speicher (immerhin per microSD-Karte um bis zu 32 GB erweiterbar) inzwischen maximal Standard, auch der 624-Mhz-Prozessor und der Multitouch-fähige Display mit etwas mickrigen 360 mal 480 Pixeln Auflösung werden bei Technikverliebten kaum für Begeisterungsstürme sorgen.

Der Korrektheit halber muss aber darauf hingewiesen werden, dass sich Anwender selten aufgrund der Hardwarespezifikationen für ein Blackberry-Gerät entscheiden (eher dagegen). Ob es RIM gefällt oder nicht - hier stehen innere Werte wie die Business-Tauglichkeit und der sichere E-Mail-Verkehr im Vordergrund, Features wie GPS, Lagesensor oder eine hochauflösende Kamera werden als selbstverständlich in Kauf genommen und natürlich gern genutzt.

Umso schwerwiegender ist es, wenn die verbaute Hardware Mängel aufweist. So fand der Torch im Test nur die Hälfte der auf einem parallel genutzten "Nokia N8" angezeigten Wireless-Netze - Pech, wenn dabei gerade das gesuchte WLAN fehlt. Eine fast schon absehbare Folge des Drangs, es mit dem Torch allen recht machen zu wollen, ist außerdem die zu klein geratene Volltastatur: Gerade Nutzer mit großen Finger haben Schwierigkeiten, auf dem Keyboard die richtigen Tasten zu treffen und sind mit der virtuellen Tastatur - trotz fehlenden haptischen Feedbacks - besser bedient.

Etwas zu klein bemessen ist mit 1300 Milliamperestunden (mAh) auch der eingebaute Akku - dem Blackberry-Bruder Bold, der ohne energieraubenden Touchscreen auskommt, wurde zum Vergleich eine dickere 1500 mAh-Batterie spendiert. Die zu magere Bestückung hat zur Folge, dass der Torch bereits nach einem etwas intensiveren Arbeitstag mit 3G- und WLAN-Nutzung abends an die Ladestation muss - in der Regel kein Beinbruch, RIM verspielt damit aber einen häufig gegenüber der Konkurrenz angeführten Trumpf .