IT & Business Excellence

Perspektiven im Mobile Business

Revolution von unten

25.07.2011
Von Christa Manta
Während viele Mitarbeiter bereits mobil arbeiten oder mobil arbeiten wollen, hinken die Arbeitgeber noch hinterher, deren Anforderungen und Erwartungen zu erfüllen. Analysten raten den Unternehmen, sich eine mobile Strategie zu überlegen - nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen.

Fast 30 Jahre ist es her, dass das erste kommerzielle Mobiltelefon auf den Markt kam. Das DynaTac 8000X von Motorola wurde als "Knochen" berühmt und das mit gutem Grund: Es war 33 Zentimeter lang, wog rund 800 Gramm und hatte eine Gesprächszeit von gut einer Stunde. Damit konnte man telefonieren. Punkt. Der Knochen war zwar nicht das erste mobile Telefon - in den 50er Jahren gab es zum Beispiel schon erste Autotelefone - aber er läutete ein neues Zeitalter ein: und zwar, immer und überall erreichbar zu sein. Im Laufe der Zeit wurden Mobiltelefone immer kleiner und schlauer und schlichen sich - aller Vorbehalte um Elektrosmog und Dauerstress zum Trotz - in das private und geschäftliche Leben aller ein. Heute heißen die cleversten unter ihnen Smartphones, sind kürzer als ein Stift, wiegen weniger als ein Buch und können telefonieren, fotografieren, Filme und Musik abspielen, Emails verschicken, Dokumente bearbeiten, Urlaubsanträge stellen, Zeiten erfassen. Sie können immer mehr. Auch sie läuten ein neues Zeitalter ein: und zwar immer, überall und über alles informiert zu sein. Und bezogen auf die Arbeitswelt: das Zeitalter des Überall-Office.

Verkrustete Arbeitsgewohnheiten reißen auf

Hätte man mit den mobilen Geräten der ersten Generation unliebsame Konkurrenten erschlagen können, kann man ihnen heute damit den besten Auftrag abnehmen: deutlich mehr Rechenpower und Speicherplatz, stärkere Akkus, ungleich mehr Funktionalitäten bei besserer Usability, dazu eine immer bessere Netzanbindung mit WLAN, UMTS, GPRS sowie Internet-Flatrates zu erschwinglichen Kosten. Ob aus dem Büro, von zu Hause, in der S-Bahn, beim Lieferanten oder Kunden - die neuen mobilen Geräte wie Smartphones oder Tablet-PCs reißen verkrustete Arbeitsgewohnheiten auf, befreien von starren Arbeitszeiten und fixen Arbeitsplätzen und schaffen eine nie dagewesene Dynamik. Sie ermöglichen es Unternehmen, schneller und flexibler zu reagieren und folgen dem Trend zu einer dezentraleren Arbeitsweise, die klassische Strukturen in projektorientierte auflöst.

Einer IDC-Studie zufolge wird die Anzahl der mobilen Unternehmensmitarbeiter, also der Berufspendler, in diesem Jahr noch die Milliardenmarke überschreiten und bis 2013 auf 1,2 Milliarden wachsen. Entsprechend würden auch die Ausgaben für mobile Technologien steigen. Bis Ende 2012 werden Unternehmen rund ein Viertel ihres Etats für Mobility, also für entsprechende Geräte, Services, Applikationen, für Entwicklung, Sicherheit und System-Management der mobilen Infrastruktur aufwenden, prognostiziert Saugatuck Research.