IT-Kosten

Projekte sanieren - oder gleich streichen?

20.07.2010
Von Markus Walter

Quantitative Bewertung ist griffiger

Auf jeden Fall liefert die Methode einen Effizienzquotienten, mit dem Qualität und Quantität eines Projekts messbar werden. Damit gibt es eine unternehmensweit einheitliche und nachvollziehbare Messgröße, um Projekte miteinander zu vergleichen. Hat man den Effizienzfaktor (Nutzen zu Projektkosten) für jedes Projekt ermittelt, lässt anschließend ein Ranking erstellen. Damit ist ein Portfolio-Management von IT-Projekten nach Nutzen und Aufwand möglich.

Streichen statt Kürzen

Wenn jetzt Kürzungen anstehen, lassen sich die weniger wertschöpfenden Projekte mit Rücksicht auf ihren jeweiligen Effizienzfaktor komplett streichen - ohne jegliche Neuplanung. Das ist häufig viel vernünftiger als Kürzungen nach dem Gießkannenprinzip. Denn nach mehreren Kürzungs- und Neuplanungsrunden nimmt die Wirtschaftlichkeit von laufenden Projekten stark ab; oft sind sie dann kaum noch sinnvoll. Zugleich vergeuden die wiederholten Planungen wertvolle Ressourcen. Last, but not least steigt das Risiko von Fehlern.

Streicht man unwirtschaftliche Projekte, anstatt ihren Umfang zu verringern, verbessert sich das Gesamtergebnis des Unternehmens. Die wirklich nutzbringenden Projekte müssen nicht gekürzt werden und können ihre Wirtschaftlichkeit entfalten.

Im Vergleich zur qualitativen Beurteilung durch den Projektleiter ist die quantitative Betrachtung für Führungskräfte eine transparentere Entscheidungshilfe. Zudem hat diese Methode noch einen großen Vorteil: Indem die ständige Neubewertung und Planung von Projekten entfällt, können die Projekt-Manager ihr Know-how und Engagement direkt in die Projekte investieren. Damit tragen sie weitere zur Verbesserung der Unternehmensergebnisse bei.