Preisgünstige Push-Mail-Lösungen: Drei Dienste unter der Lupe

12.09.2007
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

E-Mails muss sich der Benutzer also von seinem ursprünglichen Konto direkt weiterleiten lassen. Und: Eine Mail-Zustellung in unterschiedlichen Zeitintervallen ist nur bei einigen ausgewählten Nokia-Modellen möglich. Das Gros der Handys fragt dagegen das Cortado-Postfach in eigener Regie aktiv ab, unabhängig davon, ob nun eine neue Mail eingetroffen ist oder nicht. Der Benutzer kann dabei lediglich im Mail-Client einstellen, in welchen Zeitabständen dies erfolgen soll. Wer echte Push-Funktionalität sucht oder Kalender und Adressbuch mobil synchronisieren will, muss bei Cortado zu einem der kostenpflichtigen Mail-Pakete (ab 4,98 Euro pro Monat) greifen.

Per Java-Client zur Mail

Einen komplett anderen Ansatz verfolgt Mobilelabs bei unserem dritten Testkandidaten „Blu“ (www.blu-mobile.net).
Der Hersteller bringt für seinen Dienst einen eigenen E-Mail-Client auf Java-Basis mit. Als kleines Schmankerl fungiert der Java-Client zusätzlich noch als Instant-Messaging-Werkzeug. Für 60 Tage Nutzungszeit berechnet der Anbieter allerdings eine Gebühr von 4,99 Euro, die mit der Mobilfunkrechnung abgebucht wird.

Wie bei Cortado sollte der User auch hier überlegen, ob er eventuell noch einen Datentarif benötigt. Zwar fallen laut Mobilelabs für eine Mail mit 500 Zeichen weniger als 1 Kilobyte an Daten an, doch auch dies geht bei einem normalen Mobilfunktarif schnell ins Geld.

Zur Nutzung des Dienstes muss das Handy lediglich datenfähig sein und die Installation von Java-Anwendungen erlauben. Den Java-Client erhält der Benutzer, indem er eine SMS mit dem Inhalt „BLU30“ an die Rufnummer 41000 sendet. Ist der Internet-Zugang per GPRS oder UMTS auf dem Gerät bereits konfiguriert, sind hier keine weiteren Einstellarbeiten erforderlich.

Welche Mails der Benutzer unterwegs bekommen will, legt er auf den Internet-Seiten von Blu unter seinem Account fest. Dabei holt der Sammeldienst– bei Blu heißt er Mail-Fetcher – die EMails sowohl in Imap- als auch POP-3-Postfächern ab. Allerdings stellt Blu die Mails nicht automatisch dem Mobiltelefon zu, sondern signalisiert nur mit einem kostenlosen Anruf den Mail-Eingang. Den Abruf über den Java-Client muss der User dann selbst einleiten.