PDAs: Die Wahl des Betriebssystems

15.05.2001
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Einen großen Sprung machte Microsoft im Jahr 2000 mit seiner neuen Version 3.0 von Windows CE. Die Vorgängerversion 2.x hatte wegen ihrer Schwerfälligkeit und Instabilität einen zweifelhaften Ruf, viele Gerätehersteller sprangen ab und die Marktanteile dümpelten im einstelligen Bereich. Microsoft hat aus dem modularen CE 3.0, das auch im Embedded-Bereich seine Verbreitung hat, ein Derivat entwickelt, das unter dem Namen Pocket PC den ganz speziellen Bedürfnissen der stiftbasierten Palm-Geräteklasse gerecht wird.

Neben der Optimierung des Betriebssystems wurde auch die Oberfläche stark überarbeitet. Ein umfassendes Paket an Anwendungen, von Pocket Excel und Pocket Word über den Microsoft Reader bis zum Pocket Internet Explorer lässt beim Anwender kaum mehr Wünsche offen. Kurz nach dem Pocket-PC-Debüt stellte Compaq mit dem "Ipaq 3630" den derzeit wohl fortschrittlichsten PDA vor. Zwar nehmen sich die Marktanteile der CE-Fraktion gegenüber dem dominierenden Palm-OS-Lager immer noch bescheiden aus, aber die starken Zuwächse belegen, dass Microsoft und seine Hardware-Partner die Zeichen der Zeit erkannt haben. Bisher haben die Redmonder Windows CE für die Geräteklassen der Stift- und Tastatur-PDAs (Pocket- und Handheld-PC) angeboten. Nun weitet das Unternehmen seine Aktivitäten auch auf Smartphones und Handys aus.

Mit "Stinger" hat man kürzlich ein schlankes CE-Derivat für Smartphones vorgestellt. Das für die Breitbandfunknetze 2,5G und 3G ausgelegte System setzen Hersteller wie Samsung, Sendo und Trium bereits auf Prototypen ein. Um auch auf dem Handy-Markt Fuß zu fassen, hat die Gates-Company außerdem den Mobile Explorer im Programm. Der WAP- und HTML-Browser in der Version 3.0 lässt sich - Microsoft-untypisch - auf fast allen Handy-Betriebssystemen einsetzen. Zu den kooperierenden Herstellern zählen derzeit Benefon, Samsung und Sony. Letzterer bietet bereits seit einiger Zeit mit dem "CMD-Z5" ein Handy mit dem Explorer an.

Epoc: Schwerer Stand für Psion

Das Betriebssystem Epoc hat auf dem Handheld-Sektor einen zunehmend schweren Stand, derzeit setzt dieses System fast ausschließlich Psion ein. Allerdings kann der Hersteller im Smartphone-Bereich stärker Fuß fassen, so hat Siemens angekündigt, seine Smartphones mit Epoc auszurüsten. Das ursprünglich von Psion entwickelte System untersteht dem Symbian-Konsortium, das sich in erster Linie aus Mobilfunkherstellern zusammensetzt. Im letzten Jahr wurde auf der CeBIT die Quartz-Plattform angeküdigt, ein Epoc-Derivat für Geräte der Palm- und Pocket-PC-Klasse. Mittlerweile rechnet jedoch kaum mehr jemand mit konkreten Quartz-Produkten.

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