Open-Source und Linux-Rückblick für Kalenderwoche 26

ownCloud Enterprise 5

02.07.2013
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Das Flaggschiff der ownCloud, die Enterprise-Edition, geht in die fünfte Runde. Verbesserungen gibt es an allen Ecken und Enden.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Open-Source und Linux in Kalenderwoche 26. Klaus Knopper hat mit Knoppix 7.2 eine neue Ausgabe der Mutter aller Live-Linux-Distributionen zur Verfügung gestellt.

Für diverse Ubuntu-Abkömmlinge steht seit dieser Woche eine erste Alpha-Version zum Testen von 13.10 "Saucy Salamander" bereit. Richard Stallman wurde in die Internet Hall of Fame aufgenommen. Tails ist als Version 0.19 ausgegeben.

ownCloud Enterprise Edition 5

Die Enterprise Edition der ownCloud basiert wie üblich auf der Community-Ausgabe. Diese wurde bereits im März 2013 veröffentlicht und hat einen guten Vorgeschmack auf die neueste Version des Flaggschiffs gezeigt.

In ownCloud 5 Enterprise Edition gibt es verbesserte Integration für Active Directoy und LDAP. Weiterhin ist AES-Verschlüsselung beim Abspeichern der Dateien möglich. Mit der Provisioning-API ist ein Einsatz von Automations-Tools im Data Center möglich.

Die App zum Einbinden von externem Storage wurde verbessert. Anwender können ab sofort gelöschte Dateien wieder herstellen. Ein Eingriff des Administrators ist nicht notwendig. Sie finden alle weiteren Änderungen und Neuerungen in der offiziellen Ankündigung. Einen Vergleich zwischen der Community-Version und der ownCloud Enterprise Edition finden Sie bei owncloud.com.

Knoppix 7.2.0

Klaus Knopper erklärt in der Ankündigung zu Knoppix 7.2.0, was denn mit 7.1 passiert ist. Es gab eine 7.1 zur CeBIT, die allerdings unfreie Software enthielt. Eine bereinigte Version war in Planung. Allerdings hat der Zeitplan auf Grund der vielen interessanten neuen Entwicklungen Knoppix 7.1 nicht zugelassen. Deswegen hat man sich sofort an 7.2.0 gemacht.

Wie immer ist Knoppix eine Mischung aus Debian Stable und einige aktuelle Treiber und Programme aus Testing und Unstable. Knoppix 7.2.0 bringt als Herzstücke Linux-Kernel 3.9.6 und X.Org 7.7 mit sich. Mit der Boot-Option knoppix64 ist außerdem ein 64-Bit-Kernel mit an Bord.

Wie immer ist das DVD-Abbild prall mit Software aus dem Open-Source-Bereich gefüllt. Unter anderem finden Sie LibreOffice 4.0.3, GIMP 2.8, Iceweasel 21 und Chromium 27. Als Desktop-Umgebungen steht per Standard LXDE zur Verfügung. Alternativ können Sie auf KDE 4.8.4 zurückgreifen.

Weiterhin gibt es experimentelle Unterstützung für UEIF-Boot, nachdem Sie die Distribution auf einen USB-Stick installiert haben. Für das anonyme Surfen im Internet können Sie das Tor-Netzwerk nutzen. Diese Option ist allerdings nur auf der DVD-Version enthalten. Sie können die neueste Version von Knoppix von einem der zahlreichen Spiegel-Server oder via BitTorrent herunterladen.

Alpha-Versionen von xUbuntu 13.10

Von der Haupt-Distribution Ubuntus gibt es bekanntlich keine Alpha-Versionen mehr. Lediglich eine Beta-Ausgabe wird ausgegeben und danach folgt die stabile Version. Interessierte können sich der Daily Builds bedienen. Dies gilt nicht für einige Abkömmlinge der beliebten Distribution.

Die Teams von Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu GNOME und UbuntuKylin haben Alpha-Versionen zur Verfügung gestellt. Kubuntu bringt KDE 4.11 Beta 1 mit sich. Vor allen die Nepomuk-Geschwindigkeit ist laut Angaben der KDE-Entwickler deutlich gestiegen.

Bei der GNOME-Variante sind nun fast alle Komponenten von GNOME 3.8 enthalten. Anwender können bereits GNOME Classic als Sitzung auswählen.

Canonical hat diese Woche außerdem verlauten lassen, dass Ubuntu 13.10 den Mir Display Manager als Standard einsetzen wird. Unity 7 soll dabei auf XMir laufen. Das ist noch keine native Lösung. Allerdings ist 14.04 wieder eine LTS-Version. Bis dahin soll der Mir Display Server ausgiebig getestet sein.

Richard Stallman in der Internet Hall of Fame

Der Gründer der Free Software Foundation (FSF) und Erschaffer der GNU General Public License (GPL), Richard Stallman, wurde für seine Dienste geadelt und in die Internet Hall of Fame aufgenommen. Damit befindet er sich in Gesellschaft mit Visionären wie Aaron Swartz, Jimmy Wales und John Perry Barlow.

Im Blog der FSF gratulieren seine Mitstreiter und auch die COMPUTERWOCHE sagt: "Herzlichen Glückwunsch!" Stallman sagte, dass man das Internet funktionierend machte. Nun müsse man hart daran arbeiten, das Internet zu beschützen. Es dürfe keine Plattform für Massenüberwachung sein.

Tails 0.19

Tails steht für The Amnesic Incognito Live System. Die Entwickler wollen maximale Anonymität und Schutz der Privatsphäre gewährleisten. Deswegen geht bei Tails sämtlicher Netzwerk-Traffic durch das Tor-Netzwerk. Da Tor dann und wann sehr langsam sein kann, können Sie den Browser auch in einer unsicheren Option starten. Somit verwendet Tails Tor nicht.

Die Distribution bringt Linux-Kernel 3.9.5-1, Iceweasel 17.0.7esr und entsprechende Torbrowser-Patches mit sich. Weiterhin gibt es viele Aktualisierungen bezüglich der Übersetzungen.

Die Live-Distribution bietet auch einen Windows-XP-Tarnmodus an. Die meisten Menschen werden in Sachen Optik keinen Unterschied feststellen können.

Permanente Volumes formatiert das Betriebssystem nun per Standard mit dem Dateisystem ext4. Sie können die aktuelle Ausgabe von der Projektseite herunterladen.