Effizienz und Flexibilität zählen

Outsourcing im Mittelstand

09.11.2005
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

ERP-Anbieter reagieren

Wie Rechenzentren registrieren auch auf mittelständische Betriebe fokussierte Softwarehäuser, dass in dem von ihnen adressierten Marktsegment Outsourcing-Lösungen zunehmend Akzeptanz finden. "Im Mittelstand sehen wir schon immer einen Trend, sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren und in schlanken IT-Organisationsstrukturen zu denken", erklärt Ralf Gärtner, Vorstand Marketing und Vertrieb bei SoftM. Der Softwarehersteller aus München praktiziere seit längerem bei einem Teil seiner Kunden Outsourcing im Sinne von "Inhouse-Outsourcing". Das heißt, SoftM betreut die IT des Unternehmens einschließlich Netzwerk, Software und Hardware. Bei diesem Geschäftsmodell verbleibt jedoch die gesamte Installation beim Kunden. Neuerdings stelle der SoftM-Vorstand aber vor allem bei kleineren Mittelständlern einen Trend fest, auch die Server außer Haus zu geben. "Dieses Modell haben wir bisher bei gut einem Dutzend unserer Kunden realisiert", berichtet Gärtner.

„Wir sparen uns 30 Prozent der IT-Kosten.“ Gilbere Sebille, Leiter Organisation und Datenverarbeitung bei Minol
„Wir sparen uns 30 Prozent der IT-Kosten.“ Gilbere Sebille, Leiter Organisation und Datenverarbeitung bei Minol

Collmex, Anbieter der gleichnamigen ASP-Lösung für kaufmännische Anwendungen, hat laut Geschäftsführer Bastian Wetzel über Schlund+Partner Rechenzentrumskapazität beim Provider United Internet eingekauft. Das Softwarehaus aus Saarbrücken ermöglicht es Kleinbetrieben und Freiberuflern, betriebswirtschaftliche Lösungen wie etwa die Buchhaltung über das Internet zu nutzen. Die Kunden erhalten eine Zugangskennung und loggen sich mit Benutzername und Passwort über einen Browser in ihr System ein. Für Geschäftsvorfälle bietet der Softwarehersteller Betrieben Buchungsvorlagen inklusive Dokumentation an.

Preisgünstige Lösung

Die Preise betragen 60 Euro pro Jahr für die Light-, 120 Euro für die Standard- und 420 Euro für die Pro-Version jeweils inklusive 3000 Belegen. Für weitere angefangene 1000 Belege stellt Collmex 25 Euro pro Jahr in Rechnung. "Wir haben 200 zahlende Kunden", berichtet Wetzel. Für das Jahr 2006 hofft der Collmex-Geschäftsführer auf 500 bis 600 Benutzer. Das Potenzial dafür ist da. 5000 Kunden nutzen laut Wetzel beispielsweise das von Collmex für Macintosh-Anwender programmierte kostenlose Elster-Programm zur elektronischen Steueranmeldung an das Finanzamt.

Eberhard Heins ist Journalist in München.