Outsourcing: Einziger "Boom" in der IT?

15.03.2002
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Konkret gehen die PAC-Analysten für das laufende Jahr in Deutschland von einem Wachstum des (nicht-kaptiven, also außerhalb des eigenen Unternehmens gemachten Umsätzen) Outsourcing-Marktes um 18 Prozent auf gut neun Milliarden Euro aus. Was den Anbietern von IT-Services auch zupass kommen dürfte, denn für das herkömmliche Projekt- und Lösungsgeschäft rechnen die französischen Marktforscher nach dem Boom vergangener Jahre nur noch mit Zuwächsen von sieben beziehungsweise 7,5 Prozent.

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Bei diesen Prognosen befindet sich PAC im Konsens mit allen übrigen bekannten Marktforschungsunternehmen - zumindest, was den allgemeinen Trend angeht. Demnach dürfte auch dem weltweiten Outsourcing-Markt in den beiden kommenden Jahren ein zweistelliges Wachstum beschert sein. So geht beispielsweise <a target="_blank" href="http://www.idc.com/">IDC</a> davon aus, dass bis 2005 mit jährlichen Zuwachsraten von mindestens zehn Prozent zu rechnen sei, was eine Steigerung des Marktvolumens von 56 Milliarden Dollar (im Jahr 2000) auf rund 100 Milliarden Dollar bedeuten würde. Die britische <a target="_blank" href="http://www.butlergroup.com/">Butler Group</a> ist noch optimistischer und sieht das weltweite IT-Outsourcing-Geschäft in gut drei Jahren bereits bei einer Marke von 175 Milliarden Dollar.

Nach wie vor stärkste Region sind und bleiben die Vereinigten Staaten mit einem Marktanteil von über 40 Prozent. Im Vergleich zu anderen Märkten gelten die USA jedoch nach Ansicht vieler Experten als relativ gesättigt. Nennenswertes Wachstum im Outsourcing-Geschäft dürfte daher, so die Annahmen, vor allem auf dem Alten Kontinent - angeführt von Großbritannien und Deutschland - zu beobachten sein. Insgesamt erwartet Butler in den westeuropäischen Staaten mittelfristig jährliche Wachstumsraten von über 20 Prozent (siehe Abbildung "Entwicklung des weltweiten Outsourcing-Marktes"). Behält man den Fokus auf Westeuropa, stellte Deutschland laut PAC im vergangenen Jahr mit einem Marktvolumen von knapp 13 Milliarden Euro (inklusive kaptiver Anbieter/Umsätze) den nach Großbritannien zweitgrößten Einzelmarkt (Anteil: 30 Prozent) dar.