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Osteuropa profitiert vom Offshore-Trend

15.02.2005

Sechs der ersten zehn Ränge belegen asiatische Länder, nicht immer sind die günstigen Arbeitskosten Grund für die gute Platzierung. Die Wirtschaftmetropolen Hongkong und Singapur haben eine lange Tradition als Standort für den Hauptsitz internationaler Konzerne und bieten damit hochqualifizierte Offshore-Möglichkeiten. Gemessen an der Zahl der Bevölkerung ist Singapur sogar das erfolgreichste Offshoring-Land: Auf eine Million Einwohner entfallen 22,6 Offshoring-Projekte (in Indien sind es 0,2 Projekte pro eine Million Einwohner).

Erstaunlicherweise findet sich auf der Liste der bedeutenden Offshoring-Länder auch Großbritannien wieder, das zumeist nur als Abnehmer von Leistungen aus Niedriglohnländern von sich Reden macht. Zusammen mit Irland ist Großbritannien das wichtigste Offshore-Land in West-Europa. Geschätzt werden beide Regionen aufgrund ihrer attraktiven Arbeitsmärkte und des hervorragenden Geschäftsumfelds, wenngleich die Arbeitskosten relativ hoch sind. Die Marktforscher erwarten jedoch, dass Großbritannien im Offshore-Markt schnell an Bedeutung verlieren wird.

Zu den aufstrebenden Nationen zählen die osteuropäischen Staaten Tschechien, Polen, Ungarn, Bulgarien und Rumänien. Vor allem in Tschechien und Polen fanden die Analysten niedrige Arbeitskosten und ein attraktives behördliches Umfeld vor. Die geografische und kulturelle Nähe zu den westlichen Industrienationen tut ein Übriges, den Offshore-Ländern einen Platz im vorderen Drittel der Offshore-Rangliste einzuräumen. Laut The Economist Intelligence Unit sprechen vier Millionen Rumänen englisch, zwei Millionen beherrschen die deutsche Sprache. Zurzeit sei die Zahl der Offshore-Projekte zwar noch gering, so The Economist Intelligence Unit, doch die Länder böten sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten. (jha)