Oliver Ahrens, Acer: "Zum Spagat brauchen Sie zwei Beine"

27.02.2006

AHRENS: Zum einem wird innerhalb des Siemens-Konzern ein interessantes Umsatzvolumen bewegt, quasi exklusiv.. Zum anderem gibt es das von Siemens geerbte Behördengeschäft mit einem Volumen von mehreren Hundert Millionen Euro. Da wo wir mit gleichen Mitteln agieren, etwa im Consumergeschäft, im SMB- oder im Soho-Markt sind wir entweder genau so gut oder besser.

CW: Warum ist das Corporate Geschäft für sie so wichtig? Und wie wollen Sie da ernsthaft mitmischen?

AHRENS: Wir waren bisher sehr channeltreu und haben auch das Corporate-Geschäft ausschließlich über die Partner abgewickelt. Das wollen wir auch nicht ändern, wir wollen aber dem Partner helfen, das Leistungsvermögen von Acer zu präsentieren. Wir gehen selbst mit in die großen Unternehmen und präsentieren unser Portfolio, unsere Strategie, unsere Servicekonzepte. Bei einer Ausschreibung ist aber der Partner derjenige, der anbietet. Ich denke, dies ist der beste Weg auf die Short-Liste der IT-Einkäufer in den Unternehmen.

CW: Dass der Wunsch nach Acer-PCs also vom Kunden ausgeht?

AHRENS: Ja, genau. Wir wissen, dass wir uns da einiges vorgenommen haben. Wir müssen zehn bis 15 Jahre IT-Historie aufholen, in denen wir uns nicht um diesen Markt gekümmert haben. Hier muss Überzeugungsarbeit geleistet werden - mit Technologie, mit stabilen Unternehmensdaten und nicht zuletzt mit den Menschen, die uns vertreten. Am Ende muss sich der Entscheider trauen, gegen seine angestammten Hersteller und für Acer zu entscheiden. Das ist nicht leicht.

CW: Noch einmal Technologie. Wie wichtig ist das 3G-on-board-Angebot für das Business-Umfeld?

AHRENS: Sehr wichtig. Wir bieten mit Centrino Duo und 3G zwei neue, wichtige Mobility Technologien an. Uneingeschränkte Mobilität wird eines der Schwerpunktthemen im Business-Umfeld der nächsten Jahre. Deshalb freue ich mich auch so auf dieses Jahr.

CW: Wenn Laptops immer stärker zu Kommunikationsgeräten werden, werden dann auch die TK-Anbieter zu einem Absatzkanal für Sie?

AHRENS: Ja, ich glaube, dass sich die TK-Händler und -Provider dieses Geschäft nicht entgehen lassen werden.

CW: Werden Laptops dann ähnlich subventioniert wie Handys?