Neue Herrscher über die Prozesse

03.06.2004
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.
Anwendungszenarien
Anwendungszenarien

Vor allem Software für Business Intelligence soll dabei die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens beobachten und auswerten und Daten liefern, mit denen sich die Leistung eines Unternehmens bewerten, verbessern und steuern. Technisch sollen dabei künftig für BAM auch Prozessdaten erfasst und ausgewertet werden. Für Spies sind daher beide BPM-Varianten Teilbereiche einer umfassenden Prozessoptimierung.

An der verbreiteten Meinung, dass EAI-Plattformen für BPM nicht ausreichend sein könnten, sind die Anbieter nicht ganz unschuldig. So wurden EAI-Produkte etwa von Tibco, Seebeyond, Vitria, Webmethods, Sterling Commerce oder IBM meist als Lösungen für die Integration von Daten und Anwendungslogik sowie reines Straight-Through-Processing (STP) angepriesen. Letzteres bedeutet, dass ein Prozess einmal erfolgreich angestoßen wird und alle nachfolgenden Prozesse gesteuert über ein intelligentes Software-Tool automatisch ablaufen.

Interview mit Michael Neff, CIO bei Heidelberger Druck:

"Business-Process-Management: Die Sicht des CIO"

Tatsächlich ist EAI schon weiter: Viele Hersteller bieten neben Adaptern und Technik zur Transformation von Daten und entfernter Systemaufrufe bereits seit Jahren auch Werkzeuge zur Prozessmodellierung und -integration. "Allerdings wurde die Methodik und eine betriebswirtschaftliche Sicht auf die Prozesse bei der Vermarktung vernachlässigt", erklärt EAI-Experte Strathmann.

Die Softwarebranche wird derweil durch diese Debatte und Klassifizierung zusehends unübersichtlich und macht Anwendern eine Produktauswahl anhand von Marktkriterien fast unmöglich. Über 50 Hersteller unterschiedlichster Herkunft werben in ihren Broschüren für BPM und SOA. Marktforscher wie Forrester Research versuchen, die Produkte anhand typischer Anwendungsgebiete grob zu sortieren und haben sogar ein Segment "echter" BPM-Anbieter ausgemacht (siehe Tabelle "Anwendungsszenarien").