Veraltete Netzwerke
"Die Netzwerk-Industrie ist beim Client-Server LAN stehen geblieben", sagt Axel Simon, Programm Manager bei HP Networking. "Was sich in den neunziger Jahren mit Ethernet, dreistufigen Netzen oder Core Distribution herauskristallisierte, hat bis heute Bestand. Und es hat sich seitdem nicht viel getan - außer, dass das Thema Netzwerk immer komplexer geworden ist."
Heute sollte es im Idealfall möglich sein, ad hoc und zuverlässig den nötigen Datenpfad bereitzustellen, solange die Anwender ihn brauchen, und ihn anschließend wieder freizugeben. Genau das ermöglicht nun das Software Defined Networking (SDN): Netzwerk-Anwender werden mit SDN in die Lage versetzt, ihre Netzwerke schneller und besser an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Der Grundgedanke von SDN: Hardware und Datenströme werden in der SDN-Architektur von den Steuerungs- und Verwaltungsfunktionen im Netzwerk getrennt. Früher fest in die Firmware von Routern und Switches verankerte Funktionen werden bei softwaredefinierten Netzen ausgelagert und an eine zentrale Management-Software übergeben.
"Über diese Zentralisierung kann die Netzwerkkonfiguration mit den Charakteristika einer Applikation verknüpft werden", sagt Axel Simon. "In dem Moment, in dem eine Anwendung aufgesetzt wird, wird automatisch ein virtuelles Netz zur Verfügung gestellt, um genau diese Applikation mit den Nutzern zu verbinden".
Der Netzwerk-Administrator wird mit SDN nicht arbeitslos, doch seine Rolle ändert sich: Seine Aufgabe besteht nun darin, über Templates zu definieren, wie ein virtuelles Netz aussehen muss, um eine bestimmte Applikation zu tragen. Diese Definition legt der Administrator mit speziellen Tools und Wenn-Dann-Regeln fest.