Nachfrage nach IT-Optimierung steigt

19.03.2003
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Laut IDC wurden mit PAM-, Tuning- und Monitoring-Tools im vergangenen Jahr weltweit 3,14 Milliarden Dollar umgesetzt. Über die nächsten fünf Jahre hinweg soll dieses Marktsegment um insgesamt 43 Prozent wachsen. Auch die Analysten der Investment-Bank Pacific Growth Equities prognostizieren einen Anstieg von 2,7 Milliarden Dollar (2001) auf 4,7 Milliarden Dollar im Jahr 2005.

Werkzeuge, mit denen sich Störungen während der Produktion sowie im laufenden Betrieb analysieren lassen sowie Tools zur Beschleunigung von Hard- und Software sind zwar schon seit Jahren im Einsatz. Nach Ansicht von Georg Lukas, Director Consultant bei der Meta-Group, ist ihre Bedeutung aber bislang unterschätzt worden: „Der Operationsbereich galt nie als besonders spannend - sobald alles lief, interessierte es keinen mehr“, erklärt der Experte. Angesichts des gestiegenen Kostenbewusstseins beschäftigten sich Unternehmen aber mittlerweile zunehmend mit der Frage, wie sie ihre im Einsatz befindlichen Systeme optimieren können.

Möglichkeiten gibt es genug. Durch automatisierte Aufgaben wie das Messen von Antwortzeiten und die Tool-gestützte Beseitigung von Engpässen arbeiten Systeme nicht nur effektiver - auch der personelle Aufwand lässt sich erheblich reduzieren: „Wenn ein Mitarbeiter statt bisher zehn bis 15 Win-NT-Server plötzlich 35 bis 40 Server verwalten kann, kann man sich vorstellen, welches Rationalisierungspotenzial diese Automatisierungs-Tools bieten“, betont IDC-Analyst Dick Heiman.

Eine weitere treibende Kraft sind die steigenden Anforderungen an Überwachung und Diagnose. Schätzungen der Yankee Group zufolge benötigt ein Unternehmen schon heute rund 80 Prozent seines IT-Budgets allein dazu, den Status Quo der Installationen aufrechtzuerhalten. In Anbetracht immer komplexerer Systeme würden hierfür künftig noch höhere Ausgaben anfallen. Für Neuinvestitionen bleibe dann nicht mehr viel übrig. „Während sich das Monitoring früher vorrangig auf den Netzwerkbereich beschränkt hat, ist heutzutage eine Überwachung auf Applikationsebene gefragt“, beschreibt Gartner-Analyst Jim Duggan. „Angesichts der zunehmenden Interaktion zwischen den einzelnen Komponenten benötigt man aber weit ausgefeiltere Tools, um herauszufinden, warum eine Anwendung etwa langsamer ist und wie man sie beschleunigen kann.“

Auch die zunehmende Bedeutung von Web-Services heizt die Nachfrage nach Optimierungswerkzeugen an. Auf dieses Pferd setzt Hewlett-Packard (HP): Das Unternehmen, das vor allem im Netzwerk-Management eine führende Rolle spielt, ist mit seiner verstärkten Web-Services-Orientierung nach Ansicht von Duggan gut für die neuen Anforderungen des Application-Level-Monitoring gewappnet. Weitere Key-Player im Markt sind die Branchenriesen IBM mit Tivoli, BMC Software und Computer Associates (CA).

Wichtige System-Management-Themen: Mit 67 Prozent ist Monitoring mittlerweile die am zweithäufigsten eingesetzte System-Management-Funktion. Höhere Anforderungen an die entsprechenden Tools werden den Markt nach Ansicht von Experten weiter ankurbeln.
Wichtige System-Management-Themen: Mit 67 Prozent ist Monitoring mittlerweile die am zweithäufigsten eingesetzte System-Management-Funktion. Höhere Anforderungen an die entsprechenden Tools werden den Markt nach Ansicht von Experten weiter ankurbeln.