Stabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit: Keine Probleme mit MySQL
Während der Funktions- und Leistungsvergleich zugunsten von Oracle-Datenbanken, IBMs DB2 sowie Microsofts SQL Server ausfällt, muss die Open-Source-Datenbank den Wettstreit in puncto Stabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit nicht scheuen. Einen Beweis für die Zuverlässigkeit liefern weltweit populäre Internet-Services, die dem täglichen Ansturm von mehreren Millionen Nutzern standhalten müssen. Zu den prominenten My-SQL-Nutzern zählen Flickr, Facebook, Wikipedia und YouTube. Auch Websites-Betreiber wie Google, Yahoo und Ebay haben in wesentlichen Teilen die Open-Source-Datenbank laufen.
Auch im Finanzsektor hat sich die Open-Source-Datenbank einen Platz erkämpft. Dem Unternehmen Barclays Capital dient MySQL als Basis für die Zugriffsverwaltung und Aufzeichnung von Sicherheitsereignissen wie etwa Anmeldungen oder Türöffnungen. Pro Tag zeichnet die Lösung durchschnittlich 80 Millionen Ereignisse auf, in Stoßzeiten kann der Wert auf bis zu 180 Millionen tägliche Vorfälle hochschnellen. Eine Musteranalyse ermittelt, ob Zugriffe berechtigt oder unberechtigt sind. Die MySQL-Datenbank speichert Unternehmensangaben zufolge mittlerweile mehrere Terabyte Daten und ist für Barclays Capital eine geschäftskritische Ressource.
MySQL Enterprise: Zusätzliche Features und Support
Viele Unternehmen zeigen sich bei der Entscheidung zurückhaltend, vollständig auf Open-Source-Software umzusteigen. Sie fürchten Abstriche in der Betreuung und Wartung ihrer Software. An solche Firmen richtet sich "MySQL Enterprise". In diesem Abonnement-Service kombiniert Sun Microsystems Datenbank- und Überwachungssoftware mit Support für kleine und mittlere Unternehmen.
Grundlage dieses Angebots sind die Eigentumsrechte, die der Anbieter an der Software hält. Die Enterprise-Edition in ihren verschiedenen Varianten (Basic, Silver, Gold und Platinum) wird pro Server oder auf Unternehmensbasis lizenziert und nicht nach der Anzahl an CPUs, Chips oder Cores. Die jährlichen Kosten belaufen sich laut Hersteller je nach Abonnement-Version zwischen rund 500 Euro und etwa 4000 Euro.
- Jitterbit
Der klassische Fall von „weniger ist mehr“ ist Jitterbit zur Daten- und Applikationsintegration. Selbst Business-Anwender sollen mit der Point-and-Click-Connectivity des Systems ihre Programme verbinden können. - Mule ESB
Unter den quelloffenen ESBs ist der Enterprise Service Bus Mule führend. In großen Projekten ist er jedoch aufgrund einiger fehlender Highend-Features eher die Ausnahme. - Nginx
Leichter, schneller und weniger Ressourcen-intensiv als seine Apache Pendants, das ist der Web-Server und Reverse-Proxy Nginx. Allerdings kommt er dafür auch mit deutlich weniger Funktionen. - OpenVZ
Eine leistungsfähige und skalierbare Server-Virtualisierung mit dynamischer Ressourcenverwaltung und einfacher Administration verspricht OpenVZ. Ein Nachteil ist seine Begrenzung auf das Linux-Umfeld. - Talend Open Studio
Datenintegration und -bewirtschaftung etwa für Data Warhouses bietet das Talend Open Studio. Eine Lösung für große und kleine Projekte mit niedrigen Einstiegshürden. - Turnkey Linux
Wer eine schnell lauffähige Software-Appliance etwa für Tomcat oder MySQL benötigt, sollte sich im Projekt von Turnkey Linux umschauen. Dort erwarten ihn 16 vorkonfigurierte Pakete. - VirtualBox
Manchem Entwickler, der auf seiner Workstation Client-Server-Systeme entwerfen und testen, dafür aber kein Geld ausgeben will, dürfte die Open-Source-Edition der Sun-Software VirtualBox reichen. - WSO2 Carbon
Quelloffene Systeme bieten sich besonders an, wenn man im Bereich von Trendthemen wie Service-orientierten Architekturen möglichst ohne finanzielles Risiko experimentieren will. WSO2 Carbon bietet hier eine Möglichkeit. - Xen
Ein Pionier im Bereich Server-Virtualisierung ist Xen. Seine Industrieunterstützung ist groß, ebenso seine Verbreitung in den Virtualisierungslösungen einiger Hersteller.
Professionelles Monitoring
Der schnelle und kostenlose Einstieg in die MySQL-Welt bietet sich mit dem Community-Server an. Ihn verwenden viele Unternehmen, wenn sie neue Projekte für weniger kritische Anwendungen betreiben. Die Software lässt sich einfach herunterladen und schnell installieren. Allerdings stößt die Lösung an ihre Grenzen, wenn Anwendungen kritische Geschäftsfunktionen ausführen sollen. Dann sind höhere Anforderungen an die Einsatzbereitschaft notwendig. Dazu stellt Sun den Unternehmenskunden mit dem "MySQL Enterprise Monitor" ein professionelles Administrations-Tool zur Verfügung, das die Server kontinuierlich überwacht und den Administrator benachrichtigt, wenn sich Probleme ankündigen. Das Tool "Query Analyzer" nennt Gold- und Platinum-Anwendern zudem Lösungsmöglichkeiten, wenn Schwierigkeiten auftreten. Es gibt den Administratoren ferner Anhaltspunkte dafür, worauf sie bei der Optimierung ihrer Datenbanksysteme achten sollten. Beide Web-Anwendungen können innerhalb der sicheren Umgebung von Unternehmens-Firewalls installiert werden.
Support nach Bedarf
Abgerundet wird das Enterprise-Angebot von MySQL mit verschiedenen Supportleistungen, die je nach ausgewählter Edition stark variieren. Während Abonnenten der Basic-Edition beispielsweise keinen telefonischen Support erhalten, können Platinum-User auf eine umfassende Unterstützung zur Problemlösung sowie Beratung zurückgreifen, die unter anderem die Fehlerbehebung per Fernwartung sowie die Prüfung von Datenbankschemata und Abfragen vorsehen. (jha)