Open-Source-Datenbank

MySQL ist günstig, sicher und stabil

28.10.2009
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Lizenzkosten: Kein entscheidendes Auswahlkriterium

Dass die Einsparungen ganz oben auf der Liste der Beweggründe erscheinen, überrascht nicht. Immerhin locken die Open-Source-Anbieter oft und gerne mit den im Vergleich zu proprietären Lösungen geringeren oder fehlenden Lizenzkosten. Der Datenbankmarkt bildet hier keine Ausnahme. So wirbt Sun damit, dass Anwender mit MySQL ihre Lizenzkosten um über 90 Prozent senken können. Doch insbesondere bei Datenbanken sind Unternehmen gut beraten, nicht nur die Lizenzgebühren zu betrachten, sondern vielmehr sämtliche Kosten, die auf Dauer mit einer Datenbank verbunden sind, ausführlich und langfristig zu analysieren.

"Die Lizenzgebühren sind bei der Implementierung eines Datenbank-Servers vergleichsweise gering. Die gesamten Aufwendungen für eine Datenbank umfassen neben Kosten etwa für Personal, Ausbildung und Hardware vor allem laufende Ausgaben für Administration, Wartung und Programmierung der Systeme. Diese Aufwendungen schlagen am höchsten zu Buche", warnt Rüdiger Spies, Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC.

Langfristige Kostenbetrachtung erforderlich

Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich, vor einer Investitionsentscheidung neben den Lizenzkosten und den rein technischen Merkmalen auch die Total Cost of Ownership (TCO) zu betrachten. Diese Gesamtkostenbetrachtung wird in der Datenbankwelt durch vier Faktoren bestimmt:

  • Performance (Durchsatz und Latenz) je nach Konfiguration und genutzter Hardware;

  • Funktionen, die den Programmieraufwand beeinflussen;

  • Administrations-Features und -Tools;

  • sowie das Geld, das der Kunde beim Hersteller zum Beispiel für Wartung, Support oder Updates lässt.

"MySQL wird bereits von vielen kleinen und mittleren Firmen wie auch von namhaften Großunternehmen erfolgreich eingesetzt. Ob sich das lohnt, hängt letztendlich vom konkreten Anwendungsszenario ab", erläutert Spies. Dem IDC-Analysten zufolge sollten Mittelständler bei der Datenbankentscheidung intensiv mit dem Applikationshersteller zusammenarbeiten und wichtige Fragen gemeinsam klären: Wie kritisch ist die Datenbankanwendung für das Geschäft? Welche Performance-Anforderungen werden an sie gestellt? Muss neues Personal eingestellt werden? Ist eine Weiterbildung erforderlich? Wird ein Wartungs- beziehungsweise Supportvertrag benötigt? Wie umfangreich sollten diese Dienste sein?