First Look Blackberry-Weihnachtstrio

Mit Storm, Curve und Flip gegen iPhone und Windows Mobile

19.11.2008
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Das Curve 8900

Im Vergleich zum Flip ist das Curve 8900 als Neuerscheinung fast unspektakulär. Es wirkt eher wie eine neue VW-Golf-Generation: Alles ist an seinem Platz, das Designkonzept wurde dezent weiter entwickelt und die Verbesserungen liegen im Detail. Wie etwa das hochauflösende Display mit automatischer Helligkeitsanpassung, das sich so jederzeit problemlos ablesen lässt. Zu den inneren Werten des Curve 8900 zählt sicherlich auch sein GPS-Empfänger. T-Mobile-Nutzer können hierzu kostenlos sechs Monate lang die Navigationslösung NaviGate testen. Ansonsten wartet der Curve mit den heute üblichen Ausstattungsmerkmalen wie 3,2 Megapixel-Kamera, Mediaplayer etc. aus. Mit Abmessungen von 109 mal 60 mal 14 Millimetern macht der Curve nicht nur eine schlanke Figur, sondern ist auch noch ein schicker Begleiter für unterwegs. Die gute Aussehen ist gleichzeitig auch der größte Nachteil des 8900. Die 35 Tasten umfassende Tastatur ist dermaßen klein geraten, dass nur Zeitgenossen mit filigranen Fingern an ihr Spaß haben dürften.

Gerade der letzte Punkt war dafür ausschlaggebend, dass uns der Flip im Vergleich zum Curve 8900, der ohne Mobilfunkvertrag rund 360 Euro kostet, deutlich besser gefiel.

Neuerscheinung Storm

Der Storm ist der erste Blackberry mit Touchscreen.
Der Storm ist der erste Blackberry mit Touchscreen.
Foto: Vodafone

In einer ganz anderen Liga spielt dagegen die dritte Neuerscheinung: Der ohne Vertrag rund 480 Euro teure Storm, der bei Vodafone erhältlich ist. Er verfügt als erster Blackberry über ein Touchscreen - die bisher üblich physikalische Tastatur ist nur noch als virtuelle Bildschirmtastatur zu finden. Zu den Highlights des Storm gehört sicherlich das 3,25 Zoll große LCD-Display, das auf die Stärke des Fingerdrucks reagiert und eine fühlbare Rückmeldung gibt. Ansonsten ist der Storm mit GPS und breitbandigem HSDPA an Bord auf der Höhe der Zeit.

In Sachen intuitiver Benutzerführung muss der User allerdings im Vergleich zum iPhone Abstriche machen. Dafür hat RIM - wie CW-Redakteur Manfred Bremmer auf einem ersten Storm-Preview testen konnte - seine Hausaufgaben softwareseitig gemacht und stellt Funktionen bereit, die beim iPhone fehlen. Beispiel dafür ist etwa der souveräne Umgang mit Copy & Paste. Ansonsten ist die Navigation ist ausschließlich per Finger möglich, für Grobmotoriker oder Nutzer mit besonders dicken Gliedmaßen hat RIM zudem eine Cursor-Funktion entwickelt, mit der ein kleiner Pfeil wie auf einem Mousepad mit der Hand gesteuert werden kann. Am unteren Bildschirmrand eingeblendete Quickkeys erleichtern die Menüauswahl - hier ist dank eigens entwickelter Technik ein sanfter, wenn auch entschiedener Druck nötig. Ähnliches gilt für die Texteingabe - hier steht eine virtuelle Bildschirmtastatur in zwei Varianten zur Verfügung. Im Hochformat sind die Tasten doppelt belegt, die Auswahl erfolgt über RIMs patentierte "Suretype"-Technik. Im Querformat wird daraus ein echtes QWERTZ-Keyboard. Details zu dessen Bedienung und weiteren Features zeigt unter anderem ein Werbevideo auf Youtube.

Unter dem Strich bewegt sich das Gerät relativ flüssig von Anwendung zu Anwendung. Den Nutzer erwartet ein schickes Smartphone, das sich auch im Corporate-Umfeld nutzen lässt, ohne dass den IT-Sicherheitsbeauftragten dabei graue Haare wachsen. Ein Punkt, der auch für die beiden Neuerscheinungen von T-Mobile gilt.