iPhone-App I Am Rich

Mit Rubinen eine goldene Nase verdienen?

07.08.2008

Wer sich in letzter Zeit darüber aufregte, dass heute jeder das iPhone ab 1 Euro bekommt, dem hilft die teure Software vielleicht. Der Besitzer kann damit wie ein leuchtender Rubin hervorstechen aus der dunklen Masse der iPhone-Nutzer, die schließlich immer größer wird. Apple hat die Produktion angeblich gerade erst auf 800.000 Geräte pro Woche hochfahren lassen. Als Installationsvoraussetzung für I Am Rich wird ein Upgrade auf die Version 2.0 der iPhone-Firmware genannt, denn nur so lässt sich der App Store überhaupt nutzen. Die Datenkosten für die Übertragung sind auch für Normalnutzer erschwinglich, denn die Software ist nur 100 Kilobyte groß.

Mit einem gecrackten iPhone lässt sich derselbe Neid auch billiger provozieren, denn schließlich gibt es die schwarzrote Grafik auch zum kostenlosen Download auf der Website ihres Entwicklers Armin Heinrich. "Wenn es zu teuer für Sie ist, dann schauen Sie doch meine anderen Applikationen an", schreibt der Diplomingenieur im App Store. "Sie sind alle viel billiger." Ein Klick auf den Link bringt aber nur einen Taschenrechner fürs iPhone zur Anzeige. Verkaufspreis: 3,99 Euro. Apple kann jedes Mal einen Anteil von 240 Euro einstreichen, wenn sich ein Käufer für I Am Rich entscheidet, die anderen 70 Prozent gehen an Armin Heinrich.

Er war bis heute nachmittag auf Dienstreise und wusste noch gar nicht richtig, was die heißesten Techblogs aus dem Silicon Valley über seine sinnfreie Anwendung für das iPhone schreiben. VentureBeat nennt sie eine "Beleidigung für alle ernsthaften Entwickler, die immer noch darauf warten müssen, dass ihre Software in den App Store aufgenommen wird". Andere geben zu bedenken, dass auch Apple ein Recht auf Ironie hat. Der Entwickler selbst erklärt, dass er I Am Rich schon vor mehreren Tagen bei Apple angemeldet hat und die Software erst gestern abend in den App Store aufgenommen wurde. Ob sie in der Zeit auch wirklich überprüft wurde, kann Armin Heinrich nicht sagen. Wenn andere, sinnvollere Software noch nicht aufgenommen sei, dann hätten die Entwickler sie eben nicht rechtzeitig angemeldet.

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