Die neue Welt der Arbeit

Microsoft verabschiedet sich langsam vom festen Schreibtisch

12.05.2009
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
In seiner neuen Niederlassung in Köln zeigt Microsoft, wie es sich die Zukunft der Arbeit vorstellt.

"Microsoft hat durch den weltweiten Einsatz von Unified Communication-Technologien insgesamt 212 Millionen US-Dollar Kosten eingespart, seinen Mitarbeitern 28 Minuten Zeitersparnis pro Tag ermöglicht und die Umwelt durch die Vermeidung von Reisen und damit 17.000 Tonnen CO2-Emissionen geschont", verkündete Deutschland-Geschäftsführer Achim Berg stolz auf einer Veranstaltung in den neuen Büros in der Niederlassung Köln, die wegweisend sein sollen, wie wir künftig arbeiten werden.

Microsoft setzt voll auf den flexiblen und mobilen Mitarbeiter, ohne festen Arbeitsplatz, aber (fast) immer erreichbar aufgrund der neuen Unified- Communication-Möglichkeiten. "Wir erleben eine Revolution auf leisen Sohlen", meinte Berg etwas pathetisch und zitierte eine Mc-Kinsey-Studie, wonach bereits heute 35 bis 45 Prozent aller Jobs in Deutschland in die Kategorie der "Wissensarbeit" fielen, und dass in den letzten Jahren die körperlichen Tätigkeiten von 75 auf 25 Prozent zurückgegangen seien. Damit nicht genug: Dreiviertel des Zuwachses der Arbeitsproduktivität resultiere aus IT-Investitionen, zitierte Berg aus einer Studie des DIW.

175 Mitarbeiter arbeiten von zu Hause

Der Softwareriese setzt in seiner Niederlassung am Rheinauhafen die "Vision von der neuen Welt des Arbeitens um", wie Berg erklärte. Bei der technologischen Ausstattung des Gebäudes wie auch der Büroarchitektur stand im Vordergrund, eine offene, flexible Arbeitsumgebung zu schaffen, in der mobiles Arbeiten, informelle Kommunikation und Zusammenarbeit auch über Standorte hinweg gleichermaßen möglich sind. Die Basis der IT-Infrastruktur bilden Microsoft-Produkte, unter anderem Unified Communication-Technologien, mit denen Mitarbeiter unabhängig vom Endgerät an jedem Ort erreichbar sind. Damit werde die Kluft zwischen Telefon und PC oder Laptop überwunden und ermöglicht eine vom Arbeitsplatz unabhängige Erreichbarkeit. Über den Bildschirm erfährt der Mitarbeiter jederzeit durch Präsenzinformationen, ob sein gewünschter Gesprächspartner gerade ansprechbar, in einer Sitzung oder unterwegs ist.

Die Mitarbeiter profitieren dabei vor allem dadurch, dass sie leichter von zu Hause oder von unterwegs arbeiten können. Zurzeit würden von den rund 2200 deutschen Beschäftigten 175 aus dem Home Office arbeiten. Eine konsequente Orientierung an individuell vereinbarten Zielen und tatsächlich erreichten Ergebnissen mache dies möglich.