Microsoft konkretisiert Server-Fahrplan

15.07.2004
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Relativ unscharf erscheint auch die Dynamic Systems Initiative. Bei ihr geht es im Wesentlichen um bessere Wartbarkeit von Software, ein Aspekt, den auch Trustworthy Computing behandelt. Sie gilt zum einen als produktübergreifendes Vorhaben, definiert mit dem "System Definition Model" einen Mechanismus zur Beschreibung verteilter Systeme und entwirft darüber hinaus die Vision eines "Dynamic Data Center".

Der Bogen von DSI spannt sich also von besseren Management-Funktionen über Basistechniken für das Application- Lifecycle-Management bis hin zur Virtualisierung von Rechenzentren. Mit dem letzten Punkt will Microsoft offenbar ein Thema aufnehmen, das Sun, IBM, Oracle und Hewlett-Packard mit einschlägigen Projekten seit längerer Zeit besetzt haben. Dabei geht es primär um die automatische Bereitstellung von benötigten Rechen- und Speicherkapazitäten ("Dynamic Provisioning"), die auch erhöhte Ausfallssicherheit bieten soll.

Neuerungen für den Windows-Server

Microsofts Ankündigungen auf der Teched orientierten sich vornehmlich an den kleineren Ansprüchen von DSI und sollen in erster Linie bestehende Produkte verbessern. Dazu zählt in nächster Zeit das Service Pack 1 (SP1) für den Server 2003. Es enthält einige der Sicherheits-Features aus dem SP2 von Windows XP, etwa die standardmäßige Deaktivierung von DCOM.

Microsofts 64-Bit-Strategie (I)

Während die ehrgeizigen Passagen des DSI-Whitepapers schon das dynamische Rechenzentrum ins Auge fassen, hat Microsoft im oberen Leistungssegment auch ohne Grids und Virtualisierung Nachholbedarf. Risc-Systeme mit Unix werden schon seit längerer Zeit standardmäßig in 64-Bit-Versionen ausgeliefert, dagegen verharrt Windows noch weitgehend in der 32-Bit-Welt. Analysten gehen davon aus, dass bis Ende 2005 die meisten x86-kompatiblen Server in der Lage sein werden, 64-Bit-Software auszuführen. Das liegt an der voraussichtlich schnellen Verbreitung von AMDs Opteron und von Intels "Extended Memory 64 Technology" für Xeon-Prozessoren.