Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken

Michael Krings, Fiducia IT AG: "Wir wollen die Fusion mit der GAD"

30.01.2008

KRINGS: Ja, wenn Rechenzentrums- und Outsourcing-Services gefragt sind. Sobald SAP-Know-how, Softwareentwicklung und Personalabrechnungen nachgefragt werden, kommen unsere Töchter ins Spiel.

CW: Wie groß ist denn Ihr Drittmarktgeschäft derzeit?

KRINGS: Das Drittmarktgeschäft macht zirka 15 Prozent des Umsatzes der Fiducia Gruppe aus.

CW: Wollen Sie hier weiter ausbauen?

KRINGS: Wir müssen das Rechenzentrum und die Infrastruktur ohnehin betreiben. Wir haben also die erforderliche Mannschaft und die Fähigkeiten für diese Services. Jeder zusätzliche Auftrag verbessert die Deckungsbeiträge. Deswegen werden wir das Drittmarktgeschäft nicht mit aller Gewalt forcieren, sondern Outsourcing-Aufträge nur übernehmen, wenn sie zu uns passen und wir damit Geld verdienen.

CW: Streben Sie auch Aufträge mit Mitarbeiterübernahme an?

KRINGS: Nur wenn es betriebswirtschaftlich und strategisch sinnvoll ist. Wir standen einmal vor einer solchen Möglichkeit und haben uns dagegen entschieden.

CW: Die Fusionsgespräche mit der GAD wurden im März 2006 abgebrochen. Gibt es neue Verhandlungen?

Krings: Ich halte den Zusammenschluss nicht nur für sinnvoll, sondern sogar für notwendig, nicht zuletzt wegen der Situation der Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Krings: Ich halte den Zusammenschluss nicht nur für sinnvoll, sondern sogar für notwendig, nicht zuletzt wegen der Situation der Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Foto: Fiducia

KRINGS: Wir stehen in permanentem Kontakt zur GAD. Wir arbeiten an gemeinsamen Projekte und die gesamte genossenschaftliche Organisation bringt es mit sich, dass wir uns immer wieder treffen.

CW: Gibt es Fusionsgespräche?

KRINGS: Zurzeit nicht.

CW: Warum nicht? Die abgebrochenen Verhandlungen waren sehr weit fortgeschritten. Es schien, als seien nur noch Formalien zu klären.

KRINGS: Im Detail bestanden sehr unterschiedliche Auffassungen. Ich halte nichts von so genannten strategischen Zusammenschlüssen. Die Fusion muss Spareffekte bringen, geringere Betriebskosten, bessere Marktunterstützung oder eine schnellere und effizientere Softwareentwicklung. Der Dreh- und Angelpunkt ist das Bankverfahren. Ich halte den Zusammenschluss nicht nur für sinnvoll, sondern sogar für notwendig, nicht zuletzt wegen der Situation der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Die Fiducia möchte die Fusion, und ich bin sicher, dass es wieder Gespräche geben wird.

CW: Die Erklärung nach den gescheiterten Gesprächen lautete, die Fiducia habe sich gesträubt.

KRINGS: So ist es dargestellt worden. Wir hatten ein Konzept von einem unabhängigen Beratungshaus vorliegen. Das ist von den Fiducia-Gremien nicht akzeptiert worden.

CW: Ist es an der Wahl des Kernbankensystems gescheitert?