Investor Altimeter Capital fordert

Meta soll Personal abbauen und Kosten senken

25.10.2022
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
In einem offenen Brief an Mark Zuckerberg spricht sich die Investmentfirma Altimeter Capital für einen Personalabbau bei Meta aus. Zudem solle Meta seine Metaverse-Ambitionen zurückschrauben
Investor Altimeter Capital erwartet von Mark Zuckerberg, dass er die Personalkosten um 20 Prozent senkt.
Investor Altimeter Capital erwartet von Mark Zuckerberg, dass er die Personalkosten um 20 Prozent senkt.
Foto: Andrey_Popov - shutterstock.com

20 Prozent niedrigere Personalkosten und weniger Investitionen in Metaverse - das fordert Brad Gerstner, CEO von Altimeter Capital, laut Wall Street Journal in einem offenen Brief an Mark Zuckerberg. Mit diesen drastischen Maßnahmen solle Zuckerberg dem steilen Rückgang des Aktienkurses begegnen. Der Wert der Meta-Aktien fiel in den letzten 18 Monaten um mehr als 50 Prozent. Damit verringerte sich der Marktwert des Unternehmens um mehr als 600 Milliarden Dollar.

20 Prozent weniger Personalkosten

In dem Brief wirft Gerstner Meta etwa vor, "dass das Unternehmen, wie viele andere in der Phase der Nullzins-Politik, in eine Welt des Überflusses abgedriftet sei - zu viele Leute, zu viele Ideen, zu wenig Dringlichkeit". Deshalb solle das Unternehmen seine Personalkosten um 20 Prozent senken, denn Meta habe - wie andere Tech-Unternehmen - in den letzten Jahren seine Mitarbeiterzahl aufgebläht. "Es ist ein offenes Geheimnis im Silicon Valley, dass Unternehmen wie Google, Meta, Twitter oder Uber mit weit weniger Mitarbeitern ein ähnliches Umsatzniveau erreichen könnten", argumentiert der Investor.

Weniger Geld für Metaverse

Weniger Geld für das Metaverse? Nach den Vorstellungen des Investors sollen pro Jahr nur noch fünf Milliarden Dollar investiert werden.
Weniger Geld für das Metaverse? Nach den Vorstellungen des Investors sollen pro Jahr nur noch fünf Milliarden Dollar investiert werden.
Foto: Supamotion - shutterstock.com

Auch die Investitionen in Metaverse, von Zuckerberg als die Zukunft des Unternehmens angepriesen, sind Gerstner ein Dorn im Auge. Er empfiehlt, die Investitionen von jährlich mehr als zehn Milliarden Dollar auf fünf Milliarden Dollar zurückzufahren. "Metas Engagement in Metaverse", so Gerstner, "ist selbst für Silicon-Valley-Verhältnisse erschreckend überdimensioniert." Zudem seien die Verbraucher verwirrt und wüssten überhaupt nicht, was Metaverse bedeute. Zumindest die User-Zahlen scheinen Gerstners Ausführungen zu stützen: So hat das Flaggschiff des Metaverse-Angebots für Verbraucher, Horizon Worlds, weniger als 200.000 aktive Nutzer pro Monat. Ferner liege das Unternehmen deutlich hinter seinen selbstgesteckten Zielen.

Meta lehnte eine Stellungnahme zu Gerstners Brief ab. Altimeter Capital verwaltet fast 18 Milliarden Dollar und soll etwa 2,5 Millionen Meta-Aktien besitzen. Dies entspricht laut Wall Street Journal einer Beteiligung im Wert von rund 320 Millionen Dollar, womit Altimeter Capital nicht zu den 15 größten institutionellen Aktionären von Meta gehöre.