Simko auf dem Samsung Galaxy S2

"Merkel-Phone" jetzt auch für Unternehmen

07.03.2012
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Die nunmehr dritte Version von Simko, dem Regierungsstandard für sicheres Surfen und Arbeiten von unterwegs, soll nun auch außerhalb Deutschlands und im Unternehmensumfeld zum Einsatz kommen.

Das gab die Deutsche Telekom im Rahmen der CeBIT bekannt. Bisher war Simko vor allem vom sogenannten "Merkel-Phone" bekannt, dem Smartphone, das das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und T-Systems eigens für die Kanzlerin und die Bundesregierung entwickelt hatten.

Das erste Simko-Smartphone auch für Unternehmen: Samsung Galaxy S2.
Das erste Simko-Smartphone auch für Unternehmen: Samsung Galaxy S2.
Foto: Samsung

Mit Simko sollen Surf- und E-Mail-Daten geschützt und Telefongespräche abhörsicher werden. E-Mails, Kontakte, Termine, SMS, Fotos, Tonaufnahmen und Telefonate auf den unterstützten Geräten (bislang Samsung Galaxy S2 und als Tablet-/Netbook-Lösung Asus Transformer, weitere sollen folgen) sind komplett verschlüsselt und verlassen die Infrastruktur eines Ministeriums oder einer Firma nicht. T-Systems hat die sichere Softwarearchitektur zusammen mit den Telekom Innovation Laboratories, kurz T-Labs, entwickelt, die vom BSI für jede Hardwarekomponente einzeln zertifiziert wurde. Darüber hinaus wurden auch der komplette IT-Betrieb, das Telekommunikationsnetz, der Vor-Ort-Service, die Spezial-Hotline sowie die vollständige Lieferkette für simko und sogar alle in der Simko-Entwicklung involvierten Mitarbeiter vom BSI überprüft.

Simko arbeitet auf der Basis von Mikrokernen, die es erlauben, zwei sichere "Welten" in einem Gerät anzulegen: eine offene und eine hochsichere geschäftliche. Selbst bei Verlust oder Diebstahl bleiben die Informationen dank Verschlüsselung auf dem Smartphone geschützt.

Bald Unterstützung von De-Mail

Vertrauenswürdige Dienste wie die gesicherte Netzwerkverbindung oder die Sprachverschlüsselung, finden sich im "geschäftlichen Teil" von simko, genauso wie alle Anwendungen und Daten für das Tagesgeschäft wie Termine, Anrufe, Nachrichten, E-Mails. Bald soll es bei der Telekom als akkreditiertem De-Mail-Dienstleister natürlich auch die Möglichkeit geben, De-Mail direkt über Simko-Geräte zu versenden und zu empfangen. Nur über die Büro-Umgebung kann der Anwender auf die Firmen- oder regierungseigene Infrastruktur zugreifen, wie beispielsweise die Netzwerke der Bundes- und die der Landesverwaltungen.

Der "private Teil" von simko stellt den Anwendern hingegen alle Möglichkeiten eines "normalen" und eher für private Zwecke eingesetzten Smartphones zur Verfügung: soziale Netzwerke, Navigation, WLAN oder Kamera.