Lufthansa-Passage tauscht Infrastruktur aus

19.02.2004
Von Christian Zillich

Der Auftrag für die Lieferung sämtlicher Hardwarekomponenten (Server, Desktops, Notebooks und Drucker) ging an Hewlett-Packard (HP). Dabei legt Ganswindt Wert auf die Feststellung, dass sich sein Unternehmen mit dieser Entscheidung keinesfalls auf längere Zeit an den Anbieter gebunden fühlt: "Beim nächsten Rollout können wir ohne weiteres auch auf einen anderen Hersteller wechseln", so der CIO der LH Passage.

Problemfall Hardware: Begrenzte Chargengröße

Um die Kosten für das Engineering so gering wie möglich zu halten, entschied sich die Airline, nur ein einziges Desktop-Modell mit identischen Bauteilen einzukaufen. Denn ebenso wie die Applikationen müssen die Hardwarekomponenten das Engineering durchlaufen. Und hier liegt die Tücke im Detail. Auch für einen Hersteller wie HP ist es schwierig, bei derart großen Stückzahlen wirklich identische Desktop-Rechner auszuliefern. "Alle großen Lieferanten haben Schwierigkeiten, 5000 Geräte aus einer Charge in einem festgelegten Zeitraum zu produzieren", so Ganswindt. Dies liege in erster Linie an der Verringerung der Fertigungstiefe bei den Herstellern. Wenn beispielsweise trotz gleicher Konfiguration eines Rechners unterschiedliche RAM-Speicher oder Grafikkarten verbaut werden, kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich die Geräte im Netzverbund unterschiedlich verhalten. Daher muss jede Charge neu durchgetestet werden.

Schwierige Logistik

"Wir unterhalten ein großes Zwischenlager, um sicherzustellen, dass wir beim Rollout immer auf genügend identische Geräte zurückgreifen können", beschreibt Voigt den Aufwand. Dennoch gab es bereits Situationen, wo die Hardware zum Engpass wurde: Einmal konnte HP eine Charge nicht termingerecht ausliefern, weil sie den internen Qualitätsanforderungen des Herstellers nicht genügt hatte.

Zum anderen stellt die termingerechte Bereitstellung der Rechner an den 350 weltweit verteilten Standorten große Herausforderungen an die Logistik. Derzeit sind 15 Rollout-Teams unterwegs und auf vollständige Lieferungen angewiesen. "Das Equipment rechtzeitig durch den Zoll zu bekommen, ist mitunter recht schwierig", verdeutlicht Voigt.