Kleine Firmen brauchen mehr Service

15.11.2006
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Durch die Beschränkung auf die normalerweise von mittleren Unternehmen benötigten Funktionen ist es möglich, die Konfiguration und Administration des Servers über eine Browser-basierende Oberfläche vorzunehmen. Der Administrator hat keinen direkten Kontakt zum darunter liegenden Linux und braucht auch keine speziellen Kenntnisse. Für getestete Patches und Updates sorgt der Anbieter im Rahmen der kostenpflichtigen Subskription. Das Ganze gibt es in verschiedenen Appliance-Varianten, auch vorkonfiguriert auf Rechnern.

"Anbieter wie Collax besetzen genau die Lücke, die die Enterprise-Distributoren bislang kaum beachtet haben", so Experton-Berater Velten. "Mit den Angeboten werden vor allem Unternehmen angesprochen, die bislang noch kein Linux einsetzen. Vor allem die vorkonfigurierten Appliances können hier die Einstiegsschwelle senken."

Veltens Prognose für die weitere Linux-Entwicklung lautet, der Markt teile sich in zwei Bereiche auf: "Auf der einen Seite wird es die Angebote für große Unternehmen geben, bei denen es um hohe Skalierbarkeit und den Betrieb unternehmenskritischer Anwendungen geht. Auf der anderen Seite werden wir vermehrt Mittelstands-Distributionen sehen, die sich auf eine möglichst einfache Konfiguration und Administration konzentrieren."

Neuer Service für Neulinge

Velten rechnet damit, dass Linux sowohl in mittleren als auch in großen Unternehmen in den kommenden zwei bis fünf Jahren einen starken Schub erfahren wird: "Die Zahl der für Linux verfügbaren Anwendungen wie ERP (Enterprise Resource Planning), CRM (Customer-Relationship-Management) oder CMS (Content-Management-Systeme) nimmt ständig zu. Auch hier ist der Markt aber geteilt. Für kleine und mittlere Unternehmen sind besonders Open-Source-Anwendungen interessant, da bei diesen Firmen die Lizenzkosten eine große Rolle spielen. Diese Produkte sind noch recht jung und skalieren nicht in dem Maße, wie es die traditionellen Lösungen machen. Für den Einsatz im Mittelstand erfüllen sie jedoch alle Anforderungen. Große Unternehmen werden nach wie vor eher zu den etablierten, proprietären Anwendungen greifen, die zunehmend auf Linux portiert und auf geclusterten Linux-Servern betrieben werden."