Katalogdaten-Management bleibt Nadelöhr

05.12.2002
Von Christian Zillich

Durch die so erreichte Vermeidung von Medienbrüchen sei die Fehlerrate stark zurückgegangen, die Prozesskosten hätten sich deutlich verringern lassen, so Zabukovec, Informations-Manager bei der TTS Tooltechnic Systems AG. Insbesondere die Anbindung der Außenhandelsgesellschaften habe erheblich verbessert werden können. 80 Prozent der Bestellungen würden mit diesen Partnern nun online abgewickelt, die Prozesslaufzeiten hätten sich von drei Tagen auf wenige Minuten reduziert.

Überraschender Erfolg mit BMEcat

Die von Festool praktizierte Selbstbeschränkung auf BMEcat und Opentrans können sich viele Zulieferunternehmen auf Grund des Formatdiktats ihrer Großkunden nicht leisten. Die Frage nach geeigneten Standards zog sich wie ein roter Faden durch fast alle Vorträge. Am zweiten Kongresstag nahm Thomas Renner, Leiter des Competence Center Electronic Business am Fraunhofer-IAO, diesen Themenstrang erneut auf. Seine Abteilung war an der Entwicklung von BMEcat federführend beteiligt, wobei selbst sein Institut vom Erfolg dieser Initiative positiv überrascht war.

Von wirklich unternehmensübergreifender Standardisierung sei man allerdings noch etwas entfernt. BMEcat weist sowohl Muss- als auch Kannfelder auf. Viele Firmen erklärten aber bestimmte Kannfelder zu Mussfeldern, andere fügten individuelle Felder hinzu, was die fehlerfreie Interpretation, beispielsweise bei der Produktklassifikation, erschwere.

Diese Praxis bestätigte Tilmann Knapp, Manager im Bereich Procurement & Supply der Daimler-Chrysler AG. Einerseits seien Großunternehmen auf Standards angewiesen, andererseits hielten sie sich nur so lange daran, wie sie in das eigene Konzept passten. Die Katalogerstellung bilde einen Engpass, weil bis zu 15 Durchläufe notwendig seien, bis ein Katalog in die aktiven Systeme übernommen werden könne.