Einfachere Verbindung mit CoBIT
Eine weitere Modifikation in der Edition 2011 betrifft die Positionierung des Continual Service Improvement (CSI). Die Verbindungen beziehungsweise Schnittstellen zu den Verbesserungsinitiativen im Lifecycle sind nun einfacher in ihren logischen Zusammenhängen erkennbar. Das hat den Effekt, dass die Risiken transparenter werden; zudem ist über Kennzahlen eine bessere Steuerung möglich. Als Konsequenz daraus wird es in der Praxis einfacher, die Verbindung zu CoBIT herzustellen.
In der Summe führen die Verbesserungen des Regelwerks zu einem wesentlich klareren Gesamtbild über die Funktionsweise und das Zusammenwirken aller Lifecycle-Phasen mit ihren jeweiligen Prozessen, Prinzipien, Modellen und Methoden. Dies ermöglicht den IT-Organisationen, Itil schlüssiger zu nutzen und gezielter auf die eigenen Geschäftserfordernisse zuzuschneiden.
Für die Praxis ausgesprochen nützlich sind auch die neu gewonnene begriffliche Konsistenz sowie die Berücksichtigung neuer Themen wie SOX und Cloud. Insofern hat das Refresh für die IT-Service-Verantwortlichen einen großen Nutzen, zumal das Grundmodell unverändert und damit die bisherigen Investitionen der Unternehmen gesichert bleiben.
Gleichzeitig macht die aktuelle Edition aber auch Lust auf mehr. So ist es nur folgerichtig, dass künftig systematische Updates in regelmäßigen Abständen erfolgen sollen. Damit lässt sich den dynamischen Veränderungen der IT-Welt ausreichend Rechnung tragen - und ein nachhaltig lebendiges Regelwerk gewährleisten. (qua)
- Fünf Gründe für den agilen Ansatz
Neue Methoden der Softwareentwicklung begeistern die Mitarbeiter und die Kunden. Da stellt sich die Frage, woher es kommt, dass "Agilität" derartig beliebt ist? Alexander Ockl nennt Fünf Gründe: - Weniger Prozess - dafür mehr Mensch
Offenbar haben wir gelegentlich das Prozessrad zu weit gedreht. Mit Know-how in den Prozessen wollten wir gute Software wie am Fließband im "billigen Ausland" herstellen lassen. Probleme lassen sich mit noch ausgefeilteren Prozessen und Rollen beseitigen, so dachten wir. Aber inzwischen wissen wir, dass wir am so genannten Fließband meist individuell arbeiten. Und talentierte Mitarbeiter haben auch im Ausland inzwischen ihren Preis. - Persönliche Motivation statt Existenzangst
In der agilen Welt zählt der Mensch wieder etwas. Statt verteilt zu sitzen, schauen sich agile Teams wieder in die Augen. Effektive, direkte Kommunikation ersetzt endlose, anonyme Telefonkonferenzen und überlaufende E-Mail-Postkörbe. Größerer Gestaltungsspielraum und überschaubare Rollen geben Mitarbeitern das Gefühl, endlich wieder etwas bewegen zu können. Das setzt Kräfte frei. Und motiviert, anstatt zu frustrieren. - Entfaltete Stärken statt Fesseln
Endlich wieder kreativ sein und nicht starre Prozesse befolgen müssen! Kein Wunder also, dass gerade Entwickler und Analysten diesen Ansatz lieben. Im agilen Umfeld sind sich alle bewusst, wie wichtig ein gut zusammengestelltes Team ist. Das übersehen wir in der "alten IT-Welt" häufig - zwischen den vielen Prozessdetails und virtuellen Teams. Unsere Kunden freuen sich auch, denn schließlich steht wieder die Lösung ihrer Probleme im Vordergrund. - Gemeinsam entwickelte Arbeitsweise
Neue Prozesse bedeuten in unserem herkömmlichen Alltag häufig neue Rollen. So entstehen Teamveränderungen und Umstrukturierungen. Die vorgegebene Arbeitsweise passt aber vielfach nicht zum Team. Agile Methoden wie Scrum zeigen, dass es auch anders geht. Den "Toyota-Weg" als Vorbild, organisieren sich schlanke Teams innerhalb eines groben Rahmens am besten selbst.Es lohnt es sich, ein funktionierendes Team - wie im Fußball - nicht zu stark zu verändern. Gemeinsam entwickelt, richtet sich die Arbeitsweise nach den Möglichkeiten der Mitarbeiter. - Eine nachvollziehbare Teamleistung
Schreit unser Umfeld nach Agilität, so sollten wir nicht dagegen reden, sondern genau hinschauen. Agilität und gute Prozesse wollen das Gleiche. Müssen wir dennoch verteilt arbeiten, so sollten wir unbedingt auf die menschliche Komponente achten. Frei nach Felix Magath bei der Vorstellung des Spielers Raul sollte es "unsere Verpflichtung sein", die Mitarbeiter "so in Szene zu setzen", dass Sie "ihre Fähigkeiten voll ausspielen können". Andernfalls schließt auch Raul keine Tore, sondern wird zu einem mittelmäßigen und schließlich frustrierten Mitspieler.